Neue Serie zu SOZIALEN THEMEN: „Konzept Sozial“ mit Robert Trettin – Folge 1: Banken-Willkür, Schulden und P-Konto
33 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Und wir starten heute eine neue Serie zu sozialen Themen mit dem
Berliner Referenten für Sozialpolitik, Robert Trettin. Er ist
langjähriger Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, kurz NAK,
und früherer Berater beim Verein "Concept Social", einer
Anlaufstelle für Menschen mit sozialen Problemen, insbesondere
für Fragen rund um Hartz IV, Bürgergeld, Rente und Jobcenter. Im
1. Teil unserer neuen Reihe Konzept Sozial spricht er mit MEGA
Radio Redakteur Alexander Boos über Banken-Willkür, Schulden und
Schuldnerschutz. Robert Trettin sagt: Man braucht ja heutzutage
ein Konto, wenn man überhaupt am wirtschaftlichen oder
gesellschaftlichen Leben teilnehmen will. Und jeder könne
heutzutage in Schulden abrutschen. Jede Bank wiederum ist
gesetzlich dazu verpflichtet, im Schuldenfall ein
Pfändungsschutzkonto, ein sogenanntes P-Konto einzurichten. Aber
nicht immer würden sich die Banken bei der Schuldentilgung an
alle gesetzlichen Vorgaben halten und häufig zu viel Geld vom
P-Konto abbuchen, kritisiert Trettin. Doch: "Wenn ich meine
Schulden nicht zurückzahlen kann, dann ist das keine Straftat",
stellt Trettin klar. Das Nicht-Bezahlen von Schulden werde meist
über das Abschalten von Strom/Wasser oder dem Herausklagen aus
der Wohnung sanktioniert. Schuldner gehen auf Ratenzahlungen ein
und geraten so in die typische Schulden-Abwärts-Spirale. So seine
Kritik. Laut ihm lag im Oktober 2022 Deutschlands
Überschuldungsquote bei über 8 %. "Damit sind etwa 5,9 Millionen
Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre überschuldet." Aber: "Nur
wer seine Rechte kennt, auch als Schuldner, kann sie auch
durchsetzen. Betroffene müssen sich zusammenschließen, um
Veränderungen zu bewirken." Er verweist dabei auf den
erfolgreichen sozialen, politischen und juristischen Kampf der
Plataforma de Afectados por la Hipoteca, der PAH in Spanien,
einer parteiunabhängigen Bürgerinitiative für
Hypotheken-Betroffene. Anhand echter Fallbeispiele erklärt und
kritisiert Trettin, wo Banken gesetzeswidrig handeln. Und er
warnt vor Falsch-Beratung und dubiosen Anbietern, nennt
Lösungsmöglichkeiten sowie Anlaufstellen und spricht über
öffentliche Schuldnerberatungen, die allerdings meist überlastet
seien und nicht immer zum Vorteil des Schuldners agieren würden.
... soweit der Berliner Referent für Soziales, Robert Trettin, im
Gespräch mit meinem Kollegen Alexander Boos im ersten Teil
unserer neuen Reihe "Konzept Sozial" zum Thema Bankenwillkür,
Schuldnerschutz und P-Konto. Im nächsten Interview dieser Serie
wird es um die Rente gehen.
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