3-5 Erträge, Umwelt, Profit: Was kann Gentechnik? – mit Matin Qaim

3-5 Erträge, Umwelt, Profit: Was kann Gentechnik? – mit Matin Qaim

Gentechnik schön und gut - aber wie viel kann sie wirklich für eine nachhaltigere Welt bringen? Gar nicht so wenig, wie der Agrarökonom Matin Qaim erklärt. Über gentechnisch veränderten Käse und Bier – und wie wir die Potenziale modernster Technik für ein
1 Stunde 12 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Gentechnik schön und gut - aber wie viel kann sie wirklich für
eine nachhaltigere Welt bringen? Gar nicht so wenig, wie der
Agrarökonom Matin Qaim erklärt. Über gentechnisch veränderten
Käse und Bier – und wie wir die Potenziale modernster Technik für
eine gute Zukunft für unsere Kinder optimal nutzen.


Der Gast:



Matin Qaim ist Agrarökonom. Er ist Direktor
des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Universität
Bonn. Außerdem ist er Teil der Deutschen Leopoldina, der
Nationalen Akademie der WIssenschaften. 



Zum Vertiefen


Die deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften
(Leopoldina) hat sich ausführlich mit Gentechnik befasst und dort
den Stand des Wissens zusammengefasst. Hier kannst du dich
einlesen.

Die Folge in 10 Punkten: Gentechnisch
veränderte Pflanzen versprechen Ertrags- und
Umweltvorteile für Europa. Doch die restriktive
Regulierung behindert ihre Nutzung und beeinflusst die
weltweite Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft.
  Erfahrungen aus verschiedenen Ländern belegen: Gentechnisch
veränderte Pflanzen steigern Erträge,
reduzieren Pestizide und erhöhen
Profite für Landwirte. Lokale
Bedingungen, Merkmale der Pflanzen sowie
Patente und Saatgutpreise beeinflussen die
Effekte.
  Gentechnik ist keine Technologie nur für Großbetriebe,
sondern kann auch kleinstrukturierte
Landwirtschaft unterstützen. Dafür braucht es
vielfältigere Merkmale, die gezielt für kleinere
Betriebe entwickelt werden.
  Wissenschaftliche Studien zeigen: Ökologische
Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen unterscheiden
sich nicht grundsätzlich von konventionell gezüchteten. Eine
evidenzbasierte Risikobewertung ist wichtig und
sollte sich  an Fakten orientieren.
  CRISPR-Cas und Co. bieten vielfältige
Chancen für nachhaltigere Landwirtschaft. Sie
ermöglichen die präzise und schnelle Entwicklung von ertragreichen,
klima- und umweltfreundlicheren Pflanzen. Konstruktiver
Diskurs ist gefragt, um Potenziale zu heben.
  Europas Gentechnik-Kennzeichnung führt zur
Verbrauchertäuschung. Mehr Transparenz könnte
Wahlfreiheit stärken und Ängste abbauen. Bei
CRISPR-Cas-Mutationen ist eine Kennzeichnung kaum
machbar.
  In Käse und Bier steckt oft Gentechnik –
ohne Kennzeichnung. Verbraucher sind täglich mit Gentechnik in
Kontakt, ohne Nachteile. Offenere Kommunikation
könnte die Debatte versachlichen.
  Intensiv oder extensiv? Zielkonflikte
zwischen Klima, Biodiversität und Tierwohl prägen
die Landwirtschaftsdebatte. Weniger Fleischkonsum
kann extensive Tierhaltung mit mehr Tierwohl und Biodiversität
ermöglichen, ohne das Klima übermäßig zu belasten. Bei Pflanzen
sind ertragreichere und zugleich umweltfreundlichere
Anbaumethoden gefragt.
  Nachhaltige Landwirtschaft braucht
ertragreiche, chemiearme und vielfältige
Pflanzenproduktion sowie geringere Tierbestände und
weniger Fleischkonsum. Smarte Technologien wie
Gentechnik und Digitalisierung, gute Agronomie und
diverse Fruchtfolgen können dabei helfen.
  Europa kann mit reduziertem Fleischkonsum
und optimierten Tierbeständen Vorbild für globale
Nachhaltigkeit sein. Veränderte
Ernährungsgewohnheiten, schrittweise
Auflagen und wettbewerbsfähige Landwirtschaft sind
dabei zu vereinen. So kann Europa hoffnungsvoll vorangehen.

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