Wohnungsnot in Spanien: Im Land der WGs wider Willen

Wohnungsnot in Spanien: Im Land der WGs wider Willen

Menschen, die mit über dreissig noch immer bei ihren Eltern leben. Paare, die sich getrennt haben, aber weiter zusammenwohnen. Viele Spanierinnen und Spanier können es sich nicht mehr leisten, eine Wohnung für sich allein zu mieten. Ein Missstand mit ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Menschen, die mit über dreissig noch immer bei ihren Eltern leben.
Paare, die sich getrennt haben, aber weiter zusammenwohnen. Viele
Spanierinnen und Spanier können es sich nicht mehr leisten, eine
Wohnung für sich allein zu mieten. Ein Missstand mit Folgen.
Eigentlich sind Concha und ihr Mann bereits seit rund zehn Jahren
kein Paar mehr. Aber sie teilen sich weiterhin die Wohnung. «Es ist
sehr kompliziert, eine Wohnung in Madrid zu mieten oder zu kaufen.
Und sehr teuer», sagt die 62-jährige Concha. «Deshalb machen wir
einfach weiter wie vorher.» Diese «WG mit dem Ex» ist nur ein
Beispiel unter vielen. Die Spanierinnen und Spanier leiden seit
Jahren unter steigenden Wohnkosten, viele können sich keine eigene
Wohnung mehr leisten. Besonders betroffen sind auch die Jungen.
Ihnen bleibt häufig als Ausweg die «WG mit den Eltern». Über 80
Prozent der unter 30-Jährigen wohnen noch im Elternhaus – das ist
mehr als doppelt soviel wie in der Schweiz. Die Wohnungsnot ist
auch eines der wichtigsten politischen Themen in Spanien. Das stark
polarisierte Land kämpft um die richtige Lösung für das Problem.
Die Regierung will die Lage entschärfen – etwa mit der Förderung
von sozialem Wohnungsbau und mit Obergrenzen der Mietpreise. Doch
wird das neue Wohnungsgesetz, das erste in der Geschichte der
spanischen Demokratie, tatsächlich Wirkung zeigen?

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