Corona Gespräch 08 - Erfahrungen einer Familie

Corona Gespräch 08 - Erfahrungen einer Familie

42 Minuten
Podcast
Podcaster
Audiobeiträge aus der Mediathek des Bad Kreuznacher Stadtarchivs. Realisiert von Gässjer FM, dem freien Internetradio Bad Kreuznach.

Beschreibung

vor 4 Jahren
Nadine, Axel, Karlson und Katharina erzählen uns, wie sie als
vierköpfige Familie die Pandemie und die Veränderungen, die sie mit
sich bringt, erleben. Katharina (11), ist gerade auf die
weiterführende Schule gekommen und hat von dieser aufgrund von Home
Schooling noch nicht viel gesehen.Karlson (15) ist es gewohnt, mit
Freunden online zu kommunizieren. Neu ist aber auch dort das
gemeinsame Erledigen von Hausaufgaben. Nadine hat zugleich zwei
Perspektiven auf die Schule. Sie ist nicht nur Mama, sondern auch
Lehrerin. Das gibt ihr Einblick in die Lücken schulischer
Digitalisierung von zwei Seiten. Zudem bedauert sie, dass den
Heranwachsenden zwischen Beschränkungen und Abstandsregeln ein
Stück jugendliche Unbeschwertheit unwiderruflich verloren geht. Der
Ausfall von kulturellen Ereignissen wie Konzerten fehlen Axel und
seiner Familie in diesem Jahr sehr. Längst vergessene Profile in
den sozialen Medien erwachen zu neuem Leben mit musikalischem
Austausch, wenn schon nicht vor der Bühne, dann zumindest im Netz.
Die wichtigen Familienzusammenkünfte fielen dieses Jahr aus. Es
gilt, die Großeltern zu schützen, auf Umarmungen zu verzichten, so
schwer es auch fällt. Wieder etwas mehr von der alltäglichen
Normalität zurückzubekommen wäre schön. Wir bedanken uns für das
Interview! „Über Discord haben wir eigentlich am meisten Kontakt.
Deswegen[…] hat mich (die Kontaktbeschränkung) nicht so sehr
eingeschränkt. Das lag daran, dass wir den meisten Kontakt mit den
Freunden sowieso online hatten. Auf Discord haben wir unseren
eigenen Server, über den wir dann auch unabhängig von der Schule
auch mal gezockt haben. Und das hat damit alles super funktioniert.
Auch als wir die (Schul-)Aufgaben hatten, konnten wir uns darüber
super verständigen.“ — Karlson Hey, 15 Jahre „Also im Querschnitt
über diese gesamte Coronazeit ist für mich einfach ganz viel
Spontanität weggefallen. Weil wir immer danach gucken müssen, was
gelten aktuell für Regeln, was ist gerade angesagt oder wo fahren
wir hin, was gilt da. Wir müssen auch überlegen — es gab ja Phasen,
da konnte man nicht einfach ins Restaurant gehen, sondern musste
reservieren, dann musste man überlegen, mit wie vielen Personen,
das muss alles geplant sein und organisiert sein. Eben einfach
dieses spontane Rausgehen, in die Stadt gehen, Leute treffen, sich
treiben lassen, das ist eigentlich eine Veränderung, die sich, egal
was für Regeln wir hatten, durch die ganze Coronazeit für mich
zieht.“ — Nadine Hey „Also ganz am Anfang hatte ich mir immer
gedacht, ich habe doch ein starkes Immunsystem. Was kann mir schon
passieren? Aber wenn ich es kriege… mit meinem Umfeld… Es gab auch
einen Abend, da bin ich zu meiner Mutter gegangen und habe
angefangen zu weinen, und habe gefragt: „Was ist das?!” Ich hab
mich auch nicht genug informiert gefühlt zu dem Thema, ich bin ja
auch noch verhältnisweise ziemlich jung[…] und das heißt ja auch,
dass man jetzt nicht jeden Abend Nachrichten guckt oder so.“ —
Katharina Hey, 11 Jahre „Negativ ist zu betrachten, dass man
wahrscheinlich bei uns in unserer Gesellschaft zu viel Wert auf
monetäre Dinge gelegt hat als auf Dinge wie Bildung oder
dergleichen, die halt jetzt ganz stark auffallen[…]. Ja, eigentlich
hat man früher in der Vergangenheit die falschen Schwerpunkte
gelegt und das fällt halt jetzt auf.“ — Axel Hey

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