Anker der Gegenwart – Erinnerungskultur Klagenfurter Landhaus | Horst Ragusch
28 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Anker der Gegenwart – Erinnerungskultur mit Horst
Ragusch
Über das Klagenfurter Landhaus, Gedenktafeln und Wappensaal
Hat sich Kärnten 1945 selbst befreit? So suggeriert es jedenfalls
eine Gedenktafel vor dem Wappensaal in Klagenfurt.
Wir begleiten den Historiker und Fremdenführer Horst Ragusch auf
einem Rundgang durch das Landhaus in Klagenfurt. Im Arkadengang
des Landhauses gibt es vor dem Wappensaal zirka 10 Gedenktafeln,
die in ihrer Aussage aus heutiger Sicht seltsam anmuten. Horst
Ragusch legt pointiert dar, was in der Kärntner Geschichte
elegant verschwiegen wird und erklärt, dass Erinnerung nicht
simpel ist, sondern auf einem tiefer schürfenden demokratischen
Prozess beruht. Klagenfurts verdrängte Jahre von 1938–1945 beruht
auf einer kollektiven Verdrängung und beharrlicher
Diskursverweigung. Wie geht man mit problematischen Gedenktafeln
um? Sollen Zusatztafeln installiert werden? Jedoch, die
zweifelhafte Ehrung bleibt.
Anschließend besuchen wir den Wappensaal mit den eindrucksvollen
Fresken von Ferdinand Fromiller. Erwähnenswert ist die besondere
Akustik im großen Wappensaal: In diesem Raum geht keine Stimme
verloren, jede Stimme wird gehört und hallt nach – ein
urdemokratisches akustisches Symbol. Auch in der Interpretation
der Wandgemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert nimmt Ragusch
eine ganz eigene, sehr spannende Perspektive auf Historie und
dargestellte Ereignisse ein. Er beantwortet unter anderem die
interessante Frage, warum unter all den versammelten Kärntner
Trachten genau die Gailtaler Tracht nicht repräsentiert ist.
Gestaltung der Sendung: Dagmar Travner
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