„Wo geht’s zur Gert-Jonke-Gasse?“ | VADA | Anna Baar | Josef Winkler | Elfriede Jelinek

„Wo geht’s zur Gert-Jonke-Gasse?“ | VADA | Anna Baar | Josef Winkler | Elfriede Jelinek

28 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

„Wo geht’s zur Gert-Jonke-Gasse?“


Über die Intervention zur Strassen-Umbenennung in Klagenfurt,
eine von VADA Verein zur Anregung des dramatischen Appetits
organisierte Aktion.


Gleichmal vorweg: Die Umbenennung wird es doch nicht geben, wie
in einer Pressemitteilung der Stadt Klagenfurt gestern bekannt
gegeben wurde. Diese Ausgabe von Arte Alpe Adria berichtet über
die Kundgebung in der Franz-Palla-Gasse – sozusagen die
Vorgeschichte  zum aktuellen Beschluss des Stadtsenats.


An der Aktion „Wo geht’s zur Gert-Jonke-Gasse?“, einer Initiative
zur Umbenennung der historisch vorbelasteten Franz-Palla-Gasse in
Gert-Jonke Gasse, nahmen am 23. April zahlreiche Kulturschaffende
teil; diese Ausgabe von Arte Alpe Adria bringt einen Mitschnitt
der Beiträge von Anna Baar, Elfriede Jelinek und Josef Winkler
sowie ein Gespräch mit den VADAisten Yulia Izmaylova und Felix
Strasser über das Anliegen der Initiative.


Inmitten von Klagenfurt führt eine Gasse vom St. Veiter Ring zum
Krankenhaus. In Haus Nr. 2 verbrachte der weit über Österreichs
Grenzen hinaus bekannte Dichter Gert Jonke seine Kindheit und
Jugend. Hierher kehrte er bis in die 1990er Jahre immer wieder
zurück. Benannt ist Gert Jonkes langjährige Anschrift noch heute
nach Dr. Franz Palla, der während der Zeit des
Nationalsozialismus als Primarius der Chirurgie des
Landeskrankenhauses Klagenfurt an sogenannten „erbkranken“
Menschen hunderte Zwangssterilisationen verantwortet und auch
selbst durchgeführt hat. An der Intervention zur Umbenennung der
Gasse beteiligten sich eine ganze Reihe namhafter
Kunstschaffender und Historiker, worauf sich auch die Politik der
Causa angenommen hatte.


Wie gestern, am 4. Mai, bekannt wurde, hat der Klagenfurter
Stadtsenat daraufhin beschlossen, die Dr. Franz-Palla-Gasse mit
einer Zusatztafel auszustatten – der problematische Name selbst
wird allerdings bestehen bleiben. Stattdessen wird der
Lorelei-Steg über den Lendkanal in Gert-Jonke-Steg umbenannt
werden. Ein Steg, weit außerhalb der Innenstadt zwischen
Uni-Campus und Reptilienzoo, naturgemäß OHNE zugehörige
Postadressen, wie es bei einer Gasse bzw. Straße der Fall gewesen
wäre und wie es einem Schriftsteller wie Gert Jonke eigentlich
gebührt hätte.


Gestaltung der Sendung: Dagmar Travner


Pressemitteilung der Stadt Klagenfurt, zum Beschluss im
Stadtsenat:


https://www.klagenfurt.at/rathaus-direkt/medien-presse/stadtpresse-aussendungen/2021/mai/aus-dem-stadtsenat.html

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