Down and out in Madrid: „Die schlechte Gewohnheit“ von Alana S. Portero

Down and out in Madrid: „Die schlechte Gewohnheit“ von Alana S. Portero

9 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
In der heutigen Folge geht es um den autobiografisch gefärbten
Roman „Die schlechte Gewohnheit“ von der spanischen Autorin Alana
S. Portero. Gerade erschienen im Claassen Verlag – in der
Übersetzung von Christiane Quandt. Die 1978 geborene Autorin Alana
S. Portero ist in ihrer Heimat eine wichtige Stimme der
Trans-Community. Sie gründete die Theatergruppe STRIGA, schrieb aus
der Perspektive einer Transfrau Theaterstücke, Gedichtbände, Essays
und Artikel über Feminismus und LGTB-Aktivismus. Aufgewachsen ist
Portero in Madrid – genauer gesagt im Stadtteil San Blas. In ihrer
Jugend war das eine roughe Working-Class-Gegend, die noch heute in
Tourie-Listen auftaucht, die Titel tragen wie „4 Areas To Avoid in
Madrid if you want to live here“. In den 80ern wird San Blas ein
Drogenumschlagplatz, ein Straßenstrich, aber auch ein Zentrum der
queeren Szene. Porteros Romandebüt „Die schlechte Gewohnheit“
spielt ebenfalls in San Blas. Die Ich-Erzählerin wächst im Körper
eines Jungen auf – in einem Umfeld das von konservativen
Geschlechterrollen geprägt wird. Portero führt uns in diesem Roman
durch die Kindheit und Jugend dieser Ich-Erzählerin. Wir lernen,
was es bedeutet, im falschen Körper geboren zu sein. Wir sehen das
Elend in den Straßen von San Blas – die Junkies, die gewalttätigen
Väter, die oft noch jugendlichen Stricher, die transsexuellen
Prostituierten, die betrunkenen Machos erst einen blasen müssen und
dann manchmal von ihnen verdroschen werden, weil sich diese ach so
männlichen Mann-Männer nach dem Akt dann doch dafür schämen, ihr
Kunde gewesen zu sein.

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