#34 mit Enyang Urbiks

#34 mit Enyang Urbiks

BEAT Producer Podcast
1 Stunde 12 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 8 Monaten

Im Behind The Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende
Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Enyang
Urbiks, die in ihrem Berliner Mastering-Studio die Kunst des
genauen Zuhörens zelebriert.


Für manche ist Mastering eine Art schwarze Magie. Für andere ist
es schlicht einer der wenigen verbliebenen Jobs in der
Musikindustrie, mit dem sich noch ein nennenswertes Einkommen
generieren lässt. Für Enyang Urbiks hingegen ist es eine
lebenslange Leidenschaft, eine Kunst in sich und integraler
Bestandteil des kreativen Prozesses.


Für unser Gespräch hat mich Enyang in das Urbiks Studio
eingeladen, eine holzgetäfelte Oase im Berliner Funkhaus-Komplex.
Das Equipment, welches hier zum Einsatz kommt, wurde ursprünglich
für die Kollegin Heba Kadry (Björk, Ryuichi Sakamoto) konzipiert
und Enyang und ihr Partner Jan haben es in die atemberaubenden,
eleganten Elemente des belgischen Unternehmens Northward Systems
eingebettet. Während Enyang in der Küche einen wunderbaren Tee
kocht baue ich in der intensiven Ruhe des Kontrollraums meine
Geräte auf – man kann sich sehr gut vorstellen, hier viele
intensive Stunden in höchster Konzentration zu verbringen. Genau
das tut sie auch und hat sich ein bemerkenswert vielfältiges
Portfolio aufgebaut.


Für Enyang geht es beim Mastering vor allem um das Herstellen
einer gewissen Stabilität, das Gefühl, dass jedes Element auf der
genau richtigen Frequenz schwingt. Das mag esoterisch klingen,
ist aber eine in einer langen, täglichen Praxis verwurzelt. Die
harte Arbeit hat sich ausgezahlt und heute verlassen sich
KünstlerInnen der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf ihren
Geschmack, ihr Gefühl und vor allem auch ihre Einfühlsamkeit.
Darunter beispielsweise die venezolanische Klangkünstlerin Arca,
die ihre inzwischen legendäre “Kick”-Trilogie von Enyang betreuen
ließen.


Viele kommen für Nachfolgeprojekte wieder zurück. Und das, obwohl
KI inzwischen durchaus brauchbare Ergebnisse zu weitaus
geringeren Kosten bietet. Der Grund ist einfach: Gutes Mastering
ist weder schwarze Magie noch kann es einfach nur ein Job sein.
Es ist ein gemeinschaftlicher Prozess, der aus einem persönlichen
Produkt die unversalen Resonanzen herauskitzelt.

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