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Beschreibung
vor 7 Monaten
Eigentlich ist es doch absurd, dass DAS Zeichen für uns Christen
seit über 2.000 Jahren ein antikes Folterinstrument ist. Eine
Kreuzigung, das war mit die schlimmste Todesstrafe, die die Römer
parat hatten. Wurde man ans Kreuz geschlagen, so trat der Tod meist
erst nach mehreren Tagen ein. Eine beliebte Hinrichtungsmethode für
Sklaven und Aufständische, die jeden abschrecken sollte, der einen
Gekreuzigten sah.Dass das Kreuz das Symbol der Christen geworden
ist, das ist auch damals schon auf Unverständnis gestoßen. Paulus
schreibt, dass das Kreuz für Juden ein Ärgernis sei, für Heiden
eine Torheit. Und dieses Folterinstrument tragen wir um den Hals,
hängen es in unsere Kirchen, und heute am Karfreitag verehren wir
es sogar. Den heutigen Text aus dem Buch Jesaja, den hat der
biblische Autor lange vor Jesu Zeit geschrieben. Aber der Text
beschreibt ziemlich gut, wie Jesus wohl ausgesehen haben muss, als
er am Kreuz hing. Da heißt es: Viele haben sich über ihn entsetzt,
/ so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, / seine
Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. Aber dieser gebrochene
Mensch am Kreuz der ist es, von dem wir sagen: Das ist unser
Erlöser.Denn in diesem scheußlichen Anblick der Kreuzigung wird
deutlich: Am Karfreitag geht Gott dorthin, wo man ihn am wenigsten
erwarten würde. In die tiefsten, furchtbarsten Abgründe der
Menschheit. Man könnte sagen: Gott geht ins Gegenteil seiner
selbst. Das Leben geht in den Tod.Dadurch wird der Tod nicht
umgangen. Aber er bekommt durch den Karfreitag eine neue Dimension.
Der Tod ist nicht mehr das schreckensvolle Ungewisse, sondern im
Tod erwartet uns Gott.Die Karfreitagsliturgie lässt einen oft
unzufrieden zurück. Denn sie betont das Grauen und die Angst, die
Jesus durchlitten hat. Und das ist wichtig, denn ohne diesen
Karfreitag wäre Ostern nicht denkbar. Aber wir wissen auch am Ende
des Karfreitags: Ostern wird kommen. Der Tod hat nicht das letzte
Wort, egal was passiert. Und diese Gewissheit wünsche ich Ihnen:
Dass Gott auch in allem Leiden, in allem Schrecken da ist, der auch
hier und heute passiert. Dass er dort ist, wo man ihn am wenigsten
erwartet.
seit über 2.000 Jahren ein antikes Folterinstrument ist. Eine
Kreuzigung, das war mit die schlimmste Todesstrafe, die die Römer
parat hatten. Wurde man ans Kreuz geschlagen, so trat der Tod meist
erst nach mehreren Tagen ein. Eine beliebte Hinrichtungsmethode für
Sklaven und Aufständische, die jeden abschrecken sollte, der einen
Gekreuzigten sah.Dass das Kreuz das Symbol der Christen geworden
ist, das ist auch damals schon auf Unverständnis gestoßen. Paulus
schreibt, dass das Kreuz für Juden ein Ärgernis sei, für Heiden
eine Torheit. Und dieses Folterinstrument tragen wir um den Hals,
hängen es in unsere Kirchen, und heute am Karfreitag verehren wir
es sogar. Den heutigen Text aus dem Buch Jesaja, den hat der
biblische Autor lange vor Jesu Zeit geschrieben. Aber der Text
beschreibt ziemlich gut, wie Jesus wohl ausgesehen haben muss, als
er am Kreuz hing. Da heißt es: Viele haben sich über ihn entsetzt,
/ so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, / seine
Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. Aber dieser gebrochene
Mensch am Kreuz der ist es, von dem wir sagen: Das ist unser
Erlöser.Denn in diesem scheußlichen Anblick der Kreuzigung wird
deutlich: Am Karfreitag geht Gott dorthin, wo man ihn am wenigsten
erwarten würde. In die tiefsten, furchtbarsten Abgründe der
Menschheit. Man könnte sagen: Gott geht ins Gegenteil seiner
selbst. Das Leben geht in den Tod.Dadurch wird der Tod nicht
umgangen. Aber er bekommt durch den Karfreitag eine neue Dimension.
Der Tod ist nicht mehr das schreckensvolle Ungewisse, sondern im
Tod erwartet uns Gott.Die Karfreitagsliturgie lässt einen oft
unzufrieden zurück. Denn sie betont das Grauen und die Angst, die
Jesus durchlitten hat. Und das ist wichtig, denn ohne diesen
Karfreitag wäre Ostern nicht denkbar. Aber wir wissen auch am Ende
des Karfreitags: Ostern wird kommen. Der Tod hat nicht das letzte
Wort, egal was passiert. Und diese Gewissheit wünsche ich Ihnen:
Dass Gott auch in allem Leiden, in allem Schrecken da ist, der auch
hier und heute passiert. Dass er dort ist, wo man ihn am wenigsten
erwartet.
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