„Ich glaube nicht, dass wir ein demokratisches Russland erleben werden“
Mehr als zwei Jahre Krieg gegen die Ukraine und jetzt ein
Terroranschlag: Wie geht es der russischen Bevölkerung? Und wie
blicken die Menschen auf ihren Präsident Wladimir Putin?
59 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Monaten
Was haben zwei Jahre Krieg in der Ukraine und der jüngste
Terroranschlag in Moskau mit der russischen Gesellschaft gemacht?
Wie populär ist Wladimir Putin, wie sehr stehen die Menschen in
Russland hinter ihm und seiner immer brutaleren Politik? Darüber
sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen
Podcast von ZEIT und ZEIT Online.Zu Gast bei Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing ist Sabine Adler vom Deutschlandfunk, eine der
besten Osteuropa-Kennerinnen des Landes. Sie hat viele Jahre aus
Moskau berichtet, später aus Warschau und Kiew, und gerade ein
neues Buch geschrieben: „Was wird aus Russland? Über eine Nation
zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Die Sendung wurde live auf
der Buchmesse in Leipzig aufgezeichnet. Hinter Putin stehe
ein „kollektiver Putin“, sagt Sabine Adler, eine Gruppe von
Männern, die ganz auf den Präsidenten fixiert seien, bei dem die
Kontrolle über die Institutionen zusammenlaufe: „Das macht den
Mafia-Charakter des Staates aus. Die Clique um ihn herum vereinigt
die Regierungsmacht, alle bewaffneten Organe, die Medienmacht und
Wirtschaftsmacht.“ Und sollte Putin je stürzen, so Adler, „würde
jemand aus seiner Clique der neue Putin werden." Derweil seien die
Menschen durchaus nicht alle geschlossen für die Invasion in der
Ukraine, aber es herrsche ein verbreiteter Stolz, in einer nuklear
gerüsteten Nation zu leben, die in der Welt respektiert und
gefürchtet werde. "Putin wirkt in eine Gesellschaft der
Gleichgültigkeit hinein, eine politisch sedierte Mitte... , die
sich der Obrigkeit unterordnet und die sich nicht politisch
äußert." Sabine Adler erklärt in Das Politikteil, Putin brauche
mittlerweile den Krieg, seine Herrschaft sei komplett um den Krieg
herum organisiert. Deshalb habe er auch kein Interesse an einem
Waffenstillstand oder einem „Einfrieren“ des Krieges, wie es sich
manche Politiker in Deutschland wünschen: "Putin geht erst dann an
den Verhandlungstisch, wenn Kämpfen nicht mehr lohnt. Davon ist er
weit entfernt." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir
jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die
Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit
zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind
als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana
Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina
Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Adler,
Deutschlandfunk Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme:
Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. März 2024 live auf
der Buchmesse in Leipzig [ANZEIGE] Mehr über die Angebote
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Terroranschlag in Moskau mit der russischen Gesellschaft gemacht?
Wie populär ist Wladimir Putin, wie sehr stehen die Menschen in
Russland hinter ihm und seiner immer brutaleren Politik? Darüber
sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen
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Heinrich Wefing ist Sabine Adler vom Deutschlandfunk, eine der
besten Osteuropa-Kennerinnen des Landes. Sie hat viele Jahre aus
Moskau berichtet, später aus Warschau und Kiew, und gerade ein
neues Buch geschrieben: „Was wird aus Russland? Über eine Nation
zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Die Sendung wurde live auf
der Buchmesse in Leipzig aufgezeichnet. Hinter Putin stehe
ein „kollektiver Putin“, sagt Sabine Adler, eine Gruppe von
Männern, die ganz auf den Präsidenten fixiert seien, bei dem die
Kontrolle über die Institutionen zusammenlaufe: „Das macht den
Mafia-Charakter des Staates aus. Die Clique um ihn herum vereinigt
die Regierungsmacht, alle bewaffneten Organe, die Medienmacht und
Wirtschaftsmacht.“ Und sollte Putin je stürzen, so Adler, „würde
jemand aus seiner Clique der neue Putin werden." Derweil seien die
Menschen durchaus nicht alle geschlossen für die Invasion in der
Ukraine, aber es herrsche ein verbreiteter Stolz, in einer nuklear
gerüsteten Nation zu leben, die in der Welt respektiert und
gefürchtet werde. "Putin wirkt in eine Gesellschaft der
Gleichgültigkeit hinein, eine politisch sedierte Mitte... , die
sich der Obrigkeit unterordnet und die sich nicht politisch
äußert." Sabine Adler erklärt in Das Politikteil, Putin brauche
mittlerweile den Krieg, seine Herrschaft sei komplett um den Krieg
herum organisiert. Deshalb habe er auch kein Interesse an einem
Waffenstillstand oder einem „Einfrieren“ des Krieges, wie es sich
manche Politiker in Deutschland wünschen: "Putin geht erst dann an
den Verhandlungstisch, wenn Kämpfen nicht mehr lohnt. Davon ist er
weit entfernt." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir
jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die
Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit
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Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina
Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Adler,
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