FP03 - Präsident und Reichsverweser
1 Stunde 27 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Am 18. Mai sind endlich die Abgeordneten unter Glockengeläut vom
Römer in die Paulskirche eingezogen. Doch der erste Sitzungstag
unter dem Vorsitz des Alterspräsidenten Dr. Lang gerät chaotisch.
Die Hochstimmung verflüchtigt sich im Klein-klein der
Geschäftsordnungsdebatte. Noch dazu gibt es Verständnisprobleme.
Doch am folgenden Tag ist die Wahl des provisorischen Präsidenten
gut vorbereitet. Ein Politik-Star betritt die Bühne: über alle
Fraktionen hinweg erlangt Heinrich von Gagern immer wieder
beeindruckende Mehrheiten. Ihm gelingt es in verfahrenen
Auseinandersetzungen zwischen den Lagern Kompromisse
herzustellen.
Gagerns Rede bringt auch den Durchbruch in der Debatte um die
provisorische Zentralgewalt in Deutschland. So beschließt die
Nationalversammlung am 28. Juni das Reichsgesetz über die
Einführung einer provisorischen Zentralgewalt für Deutschland und
wählt noch am Tag darauf Erzherzog Johann von Österreich zum
Reichsverweser.
Ein Erzherzog als Reichsverweser sollte Einvernehmen mit den
Fürsten bringen und die Zustimmung des rechten Café Milani. Das
Johann mit einer bürgerlichen verheiratet war, ließ ihn wiederum
volksnah erscheinen und machte ihn auch für die Linke akzeptabel.
Im Juli hielt der Reichsverweser Einzug in Frankfurt und gab
einen Vorgeschmack auf ein künftiges deutsches Kaisertum. Das
Provisorium brachte allerdings auch Spott ein: Mal wurde er zum
Reichsverfauler, mal wurde er zu "Johann ohne Land".
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