Folge 177: Mit Bier nach Betzenstein

Folge 177: Mit Bier nach Betzenstein

Der Club nach dem 0:0 gegen Rostock
58 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Ein Sieg hätte dem 1. FC Nürnberg gereicht im Heimspiel gegen Hansa
Rostock am vorletzten Spieltag. Mit dem Klassenverbleib wurde es
aber nichts, weil es nur zu einem 0:0 der schlechteren Art gereicht
hat. Was bleibt, ist Abstiegsangst. Am letzten Spieltag entscheidet
sich nun in Paderborn, ob aus einer missratenen Saison eine
vollkommen misslungene wird. Die Chancen? Schätzt in der neuen und
von der Sparkasse Nürnberg präsentierten Podcast-Ausgabe jeder
etwas anders ein. Uli Digmayer, Sebastian Gloser und Fadi Keblawi
sind sich uneins darüber, wie es mit dem Club weiter geht. Einig
sind sie sich, dass es - egal, wie diese Saison ausgeht - so nicht
weiter gehen kann. Ein Eindruck, den ein Großteil des Publikums
offenbar so teilt. Über die Plakate gegen Vorstände und
Aufsichtsrat, die es am Sonntag in der Nordkurve zu sehen gab, wird
deshalb auch diskutiert. Dazu kommen die Themenkomplexe Bier,
Bratwurst und Rock im Park. Der Gerch: Der Gerch wurde in einer
Stadt geboren, in der sich in diesem Jahrtausend noch zwei
schreckliche Grubenunglücke ereignet haben. Gerch ging aber nicht
unter Tage, sondern wurde Fußballspieler. Ein so guter, dass ihn
der Meister seines Heimatlandes verpflichtete. Auch dort überzeugte
der Gerch und erhielt in der Folge eine Anstellung bei einem
deutschen Erstligisten, der auch viel auf seine Bergbau-Tradition
hält. Gerch kam allerdings zu keinem Einsatz und sein Verein stieg
ab. Der Gerch wechselte über die Grenze zum ältesten Fußballvereins
des dortigen Landes und durfte endlich wieder spielen. Nach einem
Jahr ging es zurück nach Deutschland und zum Club. Dort herrschte
mal wieder das große Durcheinander in einer Saison, die trotzdem
ein ganz wunderbares Ende nahm. Immerhin achtmal spielte Gerch für
den Club, zog aber ebenfalls nach einer Saison schon wieder weiter.
Es folgte ein Jahr bei einem Nürnberger Pokalschreck, ehe der Gerch
im Südwesten endlich sesshaft wurde. Gerch absolvierte über 200
Pflichtspiele in der ersten und zweiten Liga für einen Verein, bei
dem der Trainer Hut trug. Trotz der vielen Spiele und Jahre
bezeichnete Gerch die Zeit dort im Nachhinein als „größte
Enttäuschung meines Lebens“. Nach einer Verletzung vermisste der
Abwehrspieler die Unterstützung des Vereins. "Es gab eine Zeit, da
bekam ich vor dem Spiel und in der Halbzeit Schmerzmittel in beide
Fersen gespritzt. Jeder sagte 'Komm', halt durch'. Und als ich dann
ins Krankenhaus musste, kam mich keiner besuchen. Das ist
unmöglich", sagte der Gerch noch Jahre später. Gerch zog weiter und
ließ noch zwei einjährige Gastspiele bei anderen Vereinen folgen.
Auf seiner letzten Station schaffte er es mit einem Verein, der ein
paar Jahre zuvor mit seinem Trikotsponsor für einen Skandal gesorgt
hatte, bis ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Dort war als
Drittligist erst in der Verlängerung gegen den späteren Sieger
Endstation. Nach seiner aktiven Karriere wurde Gerch Trainer bei
unterklassigen Vereinen.

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