30 Jahre seit dem Völkermord in Ruanda: Was hat der Westen aus seinem Versagen gelernt?
60 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
30 Jahre ist es her, dass sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit
ein unfassbares Verbrechen abspielte: Zwischen April und Juli 1994
wurde Ruanda Opfer eines systematisch geplanten Völkermords, bei
dem 800.000 Menschen starben. Und während die Täter mordeten und
töteten, tat die internationale Gemeinschaft: nichts. Die UN, die
USA, auch Frankreich und Deutschland schauten einfach weg. Jahre
vergingen, bis überhaupt eine Aufarbeitung dieses Versagens begann.
In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Andrea
Böhm, Politikredakteurin und Afrika-Expertin der ZEIT, über Ruanda
– damals und heute. Wir beleuchten die Wurzeln des Konflikts, der
zu dem Völkermord führte. Wir sprechen über die Motive der Täter
und fragen, warum der Westen tatenlos blieb – und ob aus diesem
Komplettversagen richtige Lehren gezogen wurden. "Nach dem Schock
folgte viel Verschleierung", sagt Andrea Böhm. "Die USA haben sich
wochenlang geweigert, das Offensichtliche beim Namen zu nennen: den
Völkermord als Völkermord zu bezeichnen." Die Afrika-Kennerin, die
selbst mehrfach in Ruanda war, berichtet zudem darüber, wie der
Völkermord das Land bis heute prägt, wie es dennoch gelernt hat,
mit dem Trauma umzugehen. Und wie es kommt, dass ausgerechnet
Ruanda heute das Land in Afrika ist, das westliche Staaten wie
Großbritannien als aussichtsreichen Partner für Asylabkommen
betrachten. Geht es nach dem britischen Premier Rishi Sunak, wird
sein Land demnächst Geflüchtete im großen Stil nach Ruanda
abschieben. Wie blickt die dortige Regierung unter Präsident Paul
Kagame auf solche Pläne? Und was würden sie für das afrikanische
Land bedeuten? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche
über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe,
diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina
Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter
Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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ein unfassbares Verbrechen abspielte: Zwischen April und Juli 1994
wurde Ruanda Opfer eines systematisch geplanten Völkermords, bei
dem 800.000 Menschen starben. Und während die Täter mordeten und
töteten, tat die internationale Gemeinschaft: nichts. Die UN, die
USA, auch Frankreich und Deutschland schauten einfach weg. Jahre
vergingen, bis überhaupt eine Aufarbeitung dieses Versagens begann.
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Böhm, Politikredakteurin und Afrika-Expertin der ZEIT, über Ruanda
– damals und heute. Wir beleuchten die Wurzeln des Konflikts, der
zu dem Völkermord führte. Wir sprechen über die Motive der Täter
und fragen, warum der Westen tatenlos blieb – und ob aus diesem
Komplettversagen richtige Lehren gezogen wurden. "Nach dem Schock
folgte viel Verschleierung", sagt Andrea Böhm. "Die USA haben sich
wochenlang geweigert, das Offensichtliche beim Namen zu nennen: den
Völkermord als Völkermord zu bezeichnen." Die Afrika-Kennerin, die
selbst mehrfach in Ruanda war, berichtet zudem darüber, wie der
Völkermord das Land bis heute prägt, wie es dennoch gelernt hat,
mit dem Trauma umzugehen. Und wie es kommt, dass ausgerechnet
Ruanda heute das Land in Afrika ist, das westliche Staaten wie
Großbritannien als aussichtsreichen Partner für Asylabkommen
betrachten. Geht es nach dem britischen Premier Rishi Sunak, wird
sein Land demnächst Geflüchtete im großen Stil nach Ruanda
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Kagame auf solche Pläne? Und was würden sie für das afrikanische
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