Sven Externbrink: Voltaire, der Siebenjährige Krieg und die internationalen Beziehungen

Sven Externbrink: Voltaire, der Siebenjährige Krieg und die internationalen Beziehungen

Prof. Dr. Sven Externbrink referierte im Rahmen der vom 2. - 5.3.2022 in der Katholischen Akademie in Bayern stattfindenden Historischen Tage
39 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Der Siebenjährige Krieg gilt als erster Konflikt von globaler
Dimension. In verschiedenen Teilen der Welt bekämpften sich die
Kolonialmächte England und Frankreich mit ihren jeweiligen
Verbündeten. In Nordamerika brach im Streit um Grenzverläufe
bereits 1755 der Krieg aus, der auch in Indien und Afrika geführt
wurde. Hinzu kam die britisch-spanische Konfrontation, die den
Spaniern den Verlust Havannas und Manilas einbrachte. In Europa
löste Preußen mit der Besetzung Sachsens die Auseinandersetzungen
aus, in denen es für Preußen um die Behauptung, für Österreich um
die Rückgewinnung Schlesiens ging. Sowohl in Übersee als auch in
Europa forderten die zahlreichen Schlachten und Belagerungen unter
Soldaten und Zivilisten einen hohen Blutzoll. Weite Teile Nord- und
Westdeutschlands wurden geplündert und verwüstet. Nicht nur auf dem
Feld wurde der Krieg ausgetragen, er hatte auch Züge eines
massenmedialen Kampfes und fand Niederschlag in Kunst und
Literatur. Mit den Friedensschlüssen von Paris und Hubertusburg
endete der Krieg, der für Europa und seine Beziehungen zur
nichteuropäischen Welt weitreichende Konsequenzen hatte. Russland
behauptete seinen Status als europäische Großmacht, Preußen
festigte diesen Anspruch. Der preußisch-österreichische Dualismus
erwuchs, der das 19. Jahrhundert nachhaltig prägte. England legte
die Grundlagen für sein Empire, Frankreich hingegen verlor weite
Teile seiner Herrschaft in Nordamerika, was für die Entstehung
Kanadas und der USA große Bedeutung hatte. Nicht zuletzt bildeten
die enormen finanziellen Kriegslasten eine frühe Voraussetzung für
die Revolution in Frankreich. Prof. Dr. Sven Externbrink ist zur
Zeit Vertreter des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an
der Universität Heidelberg. Der Titel seines Vortrags lautet: "
'Ces deux nations sont en guerre pour quelques arpens de neige vers
le Canada'. Voltaire, der Siebenjährige Krieg und die
internationalen Beziehungen im 18. Jahrhundert." Er referierte im
Rahmen der vom 2. - 5.3.2022 in der Katholischen Akademie in Bayern
stattfindenden Historischen Tage.

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