Verborgene Leidenschaft, missbrauchte Chorknaben und ein Sklave, der sich selbst befreit
Mit Julien Green reisen wir in die Abgründe unerfüllter Liebe nach
Paris. Und Percival Everett schickt uns mit dem Sklaven James auf
abenteuerliche Mississippi-Fahrt.
38 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Dieses Mal geht es um einen tollen neuen Trend: Klassiker der
Weltliteratur werden noch einmal neu geschrieben, aber jetzt viel
moderner und zeitgemäßer. Wir sprechen über Percival
Everetts Remake von Mark Twains Huckleberry Finn. In der
neuen Fassung des Romans ist es der Sklave James, der die alte
Geschichte von Rassismus und brutaler Unterdrückung aus seiner
Sicht erzählt. Bei Everett ist der Sklave kein dummer,
pseudokindlich sprechender Schwarzer mehr wie bei Twain, sondern
ein gebildeter Schwarzer, der die Weißen schlau an der Nase
herumführt, indem er den Dummen nur spielt. Außerdem tauchen
wir in dem Debüt der Österreicherin Julia Jost, Wo der spitzeste
Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht, noch einmal ein
in das schöne Kärnten in seiner alten Pracht und Scheußlichkeit,
samt unverbesserlichen Alt-Nazis, neurechten Populisten,
schlagenden Vätern und missbrauchten Messdienern. Unser Zitat
der Woche stammt aus Inga Machels Debütroman Auf den Gleisen, einem
berührenden Erinnerungsbuch über einen jungen Mann, der seinen an
Depressionen leidenden Vater verloren hat. Unser Klassiker
ist die Neuübersetzung von Julien Greens Roman Treibgut, einem vor
über neunzig Jahren zum ersten Mal erschienenen Paris-Roman, der
unnachahmlich die Abgründe unerfüllter Liebe auslotet. Sie
erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de.
Literaturangaben: Percival Everetts: James, Hanser, 336 Seiten, 26
Euro Jette Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel
hinauf fletscht, Suhrkamp, 231 Seiten, 24 Euro Inga Machels:
Auf den Gleisen, Rowohlt, 160 Seiten, 22 Euro Julien Green:
Treibgut, Hanser, 400 Seiten, 28 Euro [ANZEIGE] Mehr über die
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Weltliteratur werden noch einmal neu geschrieben, aber jetzt viel
moderner und zeitgemäßer. Wir sprechen über Percival
Everetts Remake von Mark Twains Huckleberry Finn. In der
neuen Fassung des Romans ist es der Sklave James, der die alte
Geschichte von Rassismus und brutaler Unterdrückung aus seiner
Sicht erzählt. Bei Everett ist der Sklave kein dummer,
pseudokindlich sprechender Schwarzer mehr wie bei Twain, sondern
ein gebildeter Schwarzer, der die Weißen schlau an der Nase
herumführt, indem er den Dummen nur spielt. Außerdem tauchen
wir in dem Debüt der Österreicherin Julia Jost, Wo der spitzeste
Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht, noch einmal ein
in das schöne Kärnten in seiner alten Pracht und Scheußlichkeit,
samt unverbesserlichen Alt-Nazis, neurechten Populisten,
schlagenden Vätern und missbrauchten Messdienern. Unser Zitat
der Woche stammt aus Inga Machels Debütroman Auf den Gleisen, einem
berührenden Erinnerungsbuch über einen jungen Mann, der seinen an
Depressionen leidenden Vater verloren hat. Unser Klassiker
ist die Neuübersetzung von Julien Greens Roman Treibgut, einem vor
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unnachahmlich die Abgründe unerfüllter Liebe auslotet. Sie
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Literaturangaben: Percival Everetts: James, Hanser, 336 Seiten, 26
Euro Jette Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel
hinauf fletscht, Suhrkamp, 231 Seiten, 24 Euro Inga Machels:
Auf den Gleisen, Rowohlt, 160 Seiten, 22 Euro Julien Green:
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