Wir wollen einfach nur sicher Radfahren - Gedenkepisode für #natenom.
Im Februar wurde Andreas Mandalka, vielen als natenom und
Radaktivist bekannt, von einem Autofahrer dort getötet, wo er schon
seit langem die Gefährdungslage (erfolglos) bei Behörden und
Polizei angemahnt hatte. Diese Episode ist ihm gewidmet.
55 Minuten
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On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 7 Monaten
Im Februar wurde Andreas Mandalka, vielen als natenom und als
passionierter Radaktivist bekannt, von einem Autofahrer dort
getötet, wo er schon seit langem die Gefährdungslage für
Radfahrende (erfolglos) bei Behörden und Polizei angemahnt hatte.
Ich zitiere aus dem Südurierr: "Am letzten Dienstag im Januar starb
der 43-Jährige abends auf einer Landstraße im Enzkreis zwischen den
Ortschaften Neuhausen (Enzkreis) und Schellbronn, nur ein paar
Kilometer von seinem Pforzheimer Wohnort entfernt. Ein von hinten
kommender 77-jähriger Autofahrer war mit Mandalka, der auf dem
Fahrrad laut Polizei mit Warnweste und Helm trug, kollidiert.
Mandalka starb noch an der Unfallstelle." „Er hat sich sehr viel
eingebracht, war ein lieber Mensch, der sich sehr gewissenhaft für
die Gesellschaft und für andere engagiert hat, er kannte alle
Regeln und Gesetze sehr gut“, sagt Marthe Soncour, im Vorstand des
örtlichen ADFC für Radverkehrspolitik zuständig. „Jeder hier hat
ihn gekannt. Viele haben gesagt: Er hat provoziert. Das hat er aber
nicht. Er hat nur den Platz in Anspruch genommen, der ihm zustand
im Verkehr. Das hat viele Leute gestört“, sagt Soncour. Er sei auch
bedroht worden, habe viele Anfeindungen kassiert. Der ADFC sammelt
Spenden für die Beerdigung, das Geld soll seinen Angehörigen
zukommen, auch für einen möglichen Rechtsstreit. „Die Beteiligung
hat uns überwältigt, wir haben seine Bekanntheit im Netz völlig
unterschätzt“, sagt Soncour. Das Bedrückende an dem Tod von
Andreas: Dieser hat bis heute nichts verändert. Auf der einen Seite
Jene im Schock, die ihn real oder aus seiner Arbeit heraus kannten,
auf der anderen Seite Menschen, die schon den Hinweis auf
Abstandsgebote als zuviel erachten, die Gedenkstelle noch am Tag
der Errichtung zerstörten und Familien und Freund:innen von
Andreas´ bis heute immer wieder bedrohen. Aber auch: Täglich acht
Tote, die anonym bleiben, weil sie nicht die Bekanntheit von
natenom haben. Acht Tote und 1.000 Verletzte fordert unser
Autosystem jeden Tag. Und das schreibe ich bewusst, weil auch viele
Kollisionen zwischen Rad- und Fußverkehr aus der mangelhaften
Infrastruktur heraus entstehen, die Konflikte wissentlich
provoziert. Ich habe Stimmen eingesammelt von Menschen, die wie
natenom einfach nur sicher Rad fahren wollen. Ich habe mit Thorsten
gesprochen, der einen ähnlichen Unfall wie Andreas überlebte, und
mit Ansgar Hegerfeld, der als Vertreter des ADFC die Geschehnisse
nach dem Tod von Andreas eng begleitete. Ich lese eine Mail von der
Mutter von Andreas an mich vor, die verdeutlicht, wie groß der
Verlust ist. Wir brauchen endlich sichere Wege und Autofahrende,
die sich an bestehende Regeln wie Abstandsgebot von 1,50 Meter
innerorts und 2 Meter außerorts halten. RIP natenom und alle
weiteren, die bisher Opfer unserer autozentrierten Systeme wurden.
passionierter Radaktivist bekannt, von einem Autofahrer dort
getötet, wo er schon seit langem die Gefährdungslage für
Radfahrende (erfolglos) bei Behörden und Polizei angemahnt hatte.
Ich zitiere aus dem Südurierr: "Am letzten Dienstag im Januar starb
der 43-Jährige abends auf einer Landstraße im Enzkreis zwischen den
Ortschaften Neuhausen (Enzkreis) und Schellbronn, nur ein paar
Kilometer von seinem Pforzheimer Wohnort entfernt. Ein von hinten
kommender 77-jähriger Autofahrer war mit Mandalka, der auf dem
Fahrrad laut Polizei mit Warnweste und Helm trug, kollidiert.
Mandalka starb noch an der Unfallstelle." „Er hat sich sehr viel
eingebracht, war ein lieber Mensch, der sich sehr gewissenhaft für
die Gesellschaft und für andere engagiert hat, er kannte alle
Regeln und Gesetze sehr gut“, sagt Marthe Soncour, im Vorstand des
örtlichen ADFC für Radverkehrspolitik zuständig. „Jeder hier hat
ihn gekannt. Viele haben gesagt: Er hat provoziert. Das hat er aber
nicht. Er hat nur den Platz in Anspruch genommen, der ihm zustand
im Verkehr. Das hat viele Leute gestört“, sagt Soncour. Er sei auch
bedroht worden, habe viele Anfeindungen kassiert. Der ADFC sammelt
Spenden für die Beerdigung, das Geld soll seinen Angehörigen
zukommen, auch für einen möglichen Rechtsstreit. „Die Beteiligung
hat uns überwältigt, wir haben seine Bekanntheit im Netz völlig
unterschätzt“, sagt Soncour. Das Bedrückende an dem Tod von
Andreas: Dieser hat bis heute nichts verändert. Auf der einen Seite
Jene im Schock, die ihn real oder aus seiner Arbeit heraus kannten,
auf der anderen Seite Menschen, die schon den Hinweis auf
Abstandsgebote als zuviel erachten, die Gedenkstelle noch am Tag
der Errichtung zerstörten und Familien und Freund:innen von
Andreas´ bis heute immer wieder bedrohen. Aber auch: Täglich acht
Tote, die anonym bleiben, weil sie nicht die Bekanntheit von
natenom haben. Acht Tote und 1.000 Verletzte fordert unser
Autosystem jeden Tag. Und das schreibe ich bewusst, weil auch viele
Kollisionen zwischen Rad- und Fußverkehr aus der mangelhaften
Infrastruktur heraus entstehen, die Konflikte wissentlich
provoziert. Ich habe Stimmen eingesammelt von Menschen, die wie
natenom einfach nur sicher Rad fahren wollen. Ich habe mit Thorsten
gesprochen, der einen ähnlichen Unfall wie Andreas überlebte, und
mit Ansgar Hegerfeld, der als Vertreter des ADFC die Geschehnisse
nach dem Tod von Andreas eng begleitete. Ich lese eine Mail von der
Mutter von Andreas an mich vor, die verdeutlicht, wie groß der
Verlust ist. Wir brauchen endlich sichere Wege und Autofahrende,
die sich an bestehende Regeln wie Abstandsgebot von 1,50 Meter
innerorts und 2 Meter außerorts halten. RIP natenom und alle
weiteren, die bisher Opfer unserer autozentrierten Systeme wurden.
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