Brauchen wir eine Kriminalstatistik?

Brauchen wir eine Kriminalstatistik?

Die kürzlich veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik sorgt auch in diesem Jahr für eine hetzerische Migrationsdebatte. Was sagen uns die Zahlen überhaupt?
51 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Am Dienstag hat die Innenministerin Nancy Faeser zusammen mit dem
Bundeskriminalamt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 (PKS)
vorgestellt. Die veröffentlichten Zahlen haben wieder einmal für
Diskussionen gesorgt. Dabei im Besonderen die Aussage, dass die
Kriminalität unter Jugendlichen und Menschen mit nicht deutschem
Pass gestiegen ist. Vor allem letzteres hat rechte Medien dazu
veranlasst, noch vor der offiziellen Vorstellung der Statistik eine
alarmistische Migrationsdebatte über den "massiven Anstieg" von
"Ausländerkriminalität" zu starten. CDU-Politiker in der ganzen
Bundesrepublik forderten sofortige Maßnahmen und vor allem
Begrenzungen in der Migrationspolitik. Tatsächlich hat die Polizei
im Bund und den Ländern 5.940.667 Straftaten für das Jahr 2023
festgestellt. Das ist ein Anstieg um 5,5 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr und der höchste Wert seit 2017. Wichtig aber: Die Zahlen
bilden die registrierten Taten ab, zu denen die Polizei ermittelte.
Ob diese am Ende auch tatsächlich Straftaten waren und zu
Verurteilungen führen, bleibt offen. Welche Zahlen gibt die
Statistik noch her? Wie sind diese politisch einzuordnen? Was hat
es mit den nichtdeutschen Tatverdächtigen auf sich? Welche
Maßnahmen lassen sich daraus für Politik und Gesellschaft ableiten?
Drückt sich die gesellschaftliche Linke unangenehme Zahlen zur
Kenntnis zu nehmen? Und: Brauchen wir die Kriminalstatistik
überhaupt, wenn sie viele wichtige Faktoren überhaupt nicht
erfasst? Darüber und vieles mehr diskutiert taz-Auslandsredakteur
Bernd Pickert mit Dinah Riese, Ressortleiterin Inland, Konrad
Litschko, Redakteur für innere Sicherheit und Sabine am Orde,
innenpolitische Korrespondentin.

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