#090 Verloren?
11 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Unzählige Chancen vertan. Wertvolle Lebensjahre vergeudet. Auf
allen Ebenen versagt. So fühlen sich manche Menschen nach
endlosen Verirrungen im Lebenslabyrinth. Freunde und Angehörige
haben sich abgewendet und manche denken, dass nicht einmal Gott
mehr etwas von ihnen wissen will. Doch genau dann brauchen wir
ihn am dringendsten. Und er freut sich über jeden, der umkehrt,
selbst wenn es in unseren Augen schon (zu) spät ist.
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Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
Jesus sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere
von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das
mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach
wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in
ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und
verschleuderte sein Vermögen.
Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über
das Land und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem
Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs
Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den
Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab
ihm davon.
Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters
haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um.
Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:
Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.
Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem
deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid
mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und
küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den
Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein
Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt
schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen
Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her
und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein
Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist
wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu
feiern.
Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging
und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief
er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der
Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat
das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund
wiederbekommen hat.
Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber
kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So
viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen
Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock
geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen
durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und
alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns
doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und
lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.
(Luk 15,11-32)
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