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Beschreibung
vor 7 Monaten
Die Geschichte der pakistanischen Frauenbewegung ist untrennbar
verbunden mit dem Kampf um die Gründung des unabhängigen Staates
Pakistan: Im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung forderten muslimische
Frauenrechtlerinnen wie Fatima Jinnah Rechte für Frauen ein –
während sich männliche Befürworter der Unabhängigkeit gegen die
Gleichstellung von Frauen und Männern aussprachen. Dieses
Spannungsverhältnis prägt bis heute die Stellung von Frauen in
Pakistan. Während es fundamentale Fortschritte gab wie die
gesetzlich eingeführte Gleichberechtigung 1973, wurden diese de
facto immer wieder durch islamistische Kräfte außer Kraft gesetzt.
So wurden Ende der 70er Jahre unter der Regierung Zia-ul-Haqs die
Rechte von Frauen durch auf der Scharia basierenden
Hudood-Verordnungen erneut massiv eingeschränkt. Heute gibt es
erhebliche gesetzliche Fortschritte, die aber in weiten Teilen
nicht angewandt werden. So bleiben Formen der Gewalt gegen Frauen
wie sogenannte Ehrenmorde und Säureattacken, aber auch die Praxis
der Brautpreise ein weitverbreitetes Phänomen. Hinzu kommt eine
unterschiedliche traditionelle Prägung der Regionen in Pakistan
sowie die Verfolgung von Frauen aus Minderheiten. In der
Veranstaltung diskutieren Naurin Ahmad-Zaki, Leiterin des
Annemarie-Schimmel-Hauses in Lahore, und Birgit Lamm, Leiterin des
Projektbüros der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in
Islamabad, über die Geschichte und die aktuelle Lage von Frauen in
Pakistan sowie über mögliche Zukunftsaussichten. Naurin Ahmad-Zaki
gründete 2003 das Deutsche Kulturzentrum Lahore in Pakistan,
bekannt als Annemarie-Schimmel-Haus (Goethe-Zentrum). Sein
Hauptzweck ist die Förderung und Pflege eines kulturellen Dialogs
mit Deutschland sowie die Durchführung von Deutschkursen und
Prüfungen in Zusammenarbeit mit seinem Partner, dem
Goethe-Institut. Das Annemarie-Schimmel-Haus unterhält enge
Beziehungen zu den Deutschen Vertretungen in Pakistan, dem DAAD und
zur Alliance Francaise de Lahore. Naurin Zaki ist in Deutschland
geboren und aufgewachsen, lebt aber schon lange in Pakistan. Als
ausgebildete Journalistin hat sie sich 30 Jahre lang für die
Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Pakistan eingesetzt.
Birgit Lamm arbeitet seit 1993 für die Friedrich-Naumann-Stiftung
für die Freiheit. Seitdem bekleidete sie verschiedene Positionen
innerhalb der Stiftung im In- und Ausland. Sie war unter anderem
Direktorin der International Academy for Leadership (IAF) in
Gummersbach (2006-2012) und Leiterin des Mexiko-Büros (2013-2019).
Seit 2019 leitet sie das Pakistan-Büro der Stiftung. Sie hat einen
MA in Angewandter Linguistik (Englisch / Spanisch) von der
Universität Mainz und einen MPA von der Hertie School of Governance
in Berlin. Zur Reihe: Die Freiheit einer Gesellschaft kann an den
gesetzlich garantierten Rechten für Frauen und der Umsetzung von
Gleichberechtigung gemessen werden. Wo Frauen nicht die gleichen
Rechte zugestanden werden, finden sich auch immer Einschränkungen
in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Daher sagt die Situation
von Frauen viel über die aktuelle Lage eines Landes aus.
Frauenrechte sind Menschenrechte, wo Frauen vollständig entrechtet
sind, wie beispielsweise in Afghanistan, ist die Lage für die
gesamte Bevölkerung meist desolat. In den letzten Jahren hat sich
im Hinblick auf Frauenrechte einiges verändert. Während einige
Länder wie Saudi Arabien vorsichtige Schritte hin zu mehr Rechten
für Frauen machen, Indien sogar die Gesetzgebung geändert hat,
wurden die Rechte von Frauen unter anderem in Russland und Polen
weiter beschnitten. In der Reihe Frauenrechte im Fokus soll die
aktuelle Situation von Frauen in verschiedenen Ländern beleuchtet
werden, sowie der Zusammenhang von Frauenrechten und Sicherheit,
Freiheit und Wohlstand. Dies ist eine Kooperationsveranstaltung von
Frauen für Freiheit e.V., der Friedrich-Naumann-Stiftung für die
Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.
verbunden mit dem Kampf um die Gründung des unabhängigen Staates
Pakistan: Im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung forderten muslimische
Frauenrechtlerinnen wie Fatima Jinnah Rechte für Frauen ein –
während sich männliche Befürworter der Unabhängigkeit gegen die
Gleichstellung von Frauen und Männern aussprachen. Dieses
Spannungsverhältnis prägt bis heute die Stellung von Frauen in
Pakistan. Während es fundamentale Fortschritte gab wie die
gesetzlich eingeführte Gleichberechtigung 1973, wurden diese de
facto immer wieder durch islamistische Kräfte außer Kraft gesetzt.
So wurden Ende der 70er Jahre unter der Regierung Zia-ul-Haqs die
Rechte von Frauen durch auf der Scharia basierenden
Hudood-Verordnungen erneut massiv eingeschränkt. Heute gibt es
erhebliche gesetzliche Fortschritte, die aber in weiten Teilen
nicht angewandt werden. So bleiben Formen der Gewalt gegen Frauen
wie sogenannte Ehrenmorde und Säureattacken, aber auch die Praxis
der Brautpreise ein weitverbreitetes Phänomen. Hinzu kommt eine
unterschiedliche traditionelle Prägung der Regionen in Pakistan
sowie die Verfolgung von Frauen aus Minderheiten. In der
Veranstaltung diskutieren Naurin Ahmad-Zaki, Leiterin des
Annemarie-Schimmel-Hauses in Lahore, und Birgit Lamm, Leiterin des
Projektbüros der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in
Islamabad, über die Geschichte und die aktuelle Lage von Frauen in
Pakistan sowie über mögliche Zukunftsaussichten. Naurin Ahmad-Zaki
gründete 2003 das Deutsche Kulturzentrum Lahore in Pakistan,
bekannt als Annemarie-Schimmel-Haus (Goethe-Zentrum). Sein
Hauptzweck ist die Förderung und Pflege eines kulturellen Dialogs
mit Deutschland sowie die Durchführung von Deutschkursen und
Prüfungen in Zusammenarbeit mit seinem Partner, dem
Goethe-Institut. Das Annemarie-Schimmel-Haus unterhält enge
Beziehungen zu den Deutschen Vertretungen in Pakistan, dem DAAD und
zur Alliance Francaise de Lahore. Naurin Zaki ist in Deutschland
geboren und aufgewachsen, lebt aber schon lange in Pakistan. Als
ausgebildete Journalistin hat sie sich 30 Jahre lang für die
Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Pakistan eingesetzt.
Birgit Lamm arbeitet seit 1993 für die Friedrich-Naumann-Stiftung
für die Freiheit. Seitdem bekleidete sie verschiedene Positionen
innerhalb der Stiftung im In- und Ausland. Sie war unter anderem
Direktorin der International Academy for Leadership (IAF) in
Gummersbach (2006-2012) und Leiterin des Mexiko-Büros (2013-2019).
Seit 2019 leitet sie das Pakistan-Büro der Stiftung. Sie hat einen
MA in Angewandter Linguistik (Englisch / Spanisch) von der
Universität Mainz und einen MPA von der Hertie School of Governance
in Berlin. Zur Reihe: Die Freiheit einer Gesellschaft kann an den
gesetzlich garantierten Rechten für Frauen und der Umsetzung von
Gleichberechtigung gemessen werden. Wo Frauen nicht die gleichen
Rechte zugestanden werden, finden sich auch immer Einschränkungen
in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Daher sagt die Situation
von Frauen viel über die aktuelle Lage eines Landes aus.
Frauenrechte sind Menschenrechte, wo Frauen vollständig entrechtet
sind, wie beispielsweise in Afghanistan, ist die Lage für die
gesamte Bevölkerung meist desolat. In den letzten Jahren hat sich
im Hinblick auf Frauenrechte einiges verändert. Während einige
Länder wie Saudi Arabien vorsichtige Schritte hin zu mehr Rechten
für Frauen machen, Indien sogar die Gesetzgebung geändert hat,
wurden die Rechte von Frauen unter anderem in Russland und Polen
weiter beschnitten. In der Reihe Frauenrechte im Fokus soll die
aktuelle Situation von Frauen in verschiedenen Ländern beleuchtet
werden, sowie der Zusammenhang von Frauenrechten und Sicherheit,
Freiheit und Wohlstand. Dies ist eine Kooperationsveranstaltung von
Frauen für Freiheit e.V., der Friedrich-Naumann-Stiftung für die
Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.
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