Eine App nur für die Niere
13 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Nieren leiden still und heimlich. Erst in fortgeschrittenem Stadium
treten Symptome auf. Immer mehr Patienten stehen vor dem
Nierenversagen. Damit es nicht so weit kommt, plädiert der Arzt
Marcus Säemann für die Aufnahme der Nierenkontrolle in die
Gesundenuntersuchung. Eine neue App soll die Aufmerksamkeit auf das
Organ lenken. Sprichwörtlich prüft man zwar auf Herz und Nieren,
doch der zweite Teil unterbleibt zumeist. Grund dafür: die Niere
ist nicht Teil der Gesundenuntersuchung, sagt der Nephrologe und
Internist Prof. Dr. Marcus Säemann. Und das kann die Medizin nicht
einfach so hinnehmen. Denn immer mehr Menschen sind von einer
chronischen Niereninsuffizienz (CKD – chronic kidney disease)
betroffen. Insbesondere Menschen mit Diabetes mellitus weisen
dramatische Steigerungen auf, mit mehr als 3 Prozent pro Jahr. Eine
Nierenerkrankung verläuft lange symptomlos und unbemerkt. Manche
Symptome sind unspezifisch und kommen auch nicht bei allen
Patienten vor. Umso wichtiger ist eine einfache
Vorsorgeuntersuchung, sagt Säemann. er Vorstand der 6. Med. Abt.
für Nephrologie der Klinik Ottakring und Präsident der
Österreichishen Fachgesellschaft für Nephrologie (ÖGN) fordert
Risikopatienten auf, mindestens einmal im Jahr zur Harn- und
Blutabnahme zu gehen, bei der auch die Eiweißmenge im Harn
kontrolliert wird. „Wir haben gelernt, auf unsere Cholesterinwerte
zu achten , aber vergessen dabei, wie wichtig auch andere Parameter
wie das Eiweiß im Harn und Kreatinin im Blut als Ausdruck der
Nierenfuktion sind“, sagt Säemann. Und er fordert die Aufnahme der
Untersuchung in die jährliche Gesundenvorsorge. Die Begründung ist
klar: Erkennt man eine CKD im frühen Stadium, gibt es gute
Therapiemöglichkeiten, so dass eine Dialyse oder eine
Nierentransplantation gar nicht nötig wird. Bis es soweit ist, gilt
es, das Bewusstsein der Bevölkerung und der Kollegen auf die Niere
und ihre Funktionen zu lenken. Säemann und die Assistenzärtin Dr.
Sara Ksiazek haben eine Desktop-App entwickelt – die nieren.app.
Ksiazek befindet sich gerade in der Facharztausbildung für
Nephrologie. „Für Patienten ist die App ein Mittel, die eigene
Nierenfunktion nachzusehen und zu überprüfen. Für Ärzte haben wir e
in Tool geschaffen, das im ärztlichen Krankenhaus und in der
Ordination nutzbar ist.“ Säemann: „Diese App hat eine gewisse
Evolution hinter sich. Ursprünglich wollten wir diese App für
Nierenspezialisten kreieren. Es ist aber eine Tatsache, dass die
Nephrologie viele Bereiche der inneren Medizin berührt. Daher haben
wir die App für Allgemeinmediziner und Internisten geöffnet. Weil
aber die chronische Nierenerkrankung so viele Menschen betrifft –
ca. 10 Prozent der gesamten Bevölkerung –, war es wichtig, genug
Information für die Patienten bereitzustellen, das klar
verständlich ist.“ xxxx Damit nicht genug. Säemann führt aus: „Im
Sinne des Empowerments der Patienten können sie mit der App ihr
persönliches Risiko und den Grad ihrer Nierenerkrankung einfach und
leicht bestimmen.“ Dazu bieten Säemann und Ksiasek digitale
Selbsttests an. In eine Maske gibt man die Datem aus den Harn- und
Bluttests ein. Mithilfe einer Formel wird die Nierenfunktion (eGFR)
errechnet sowie das Risiko für Nierenversagen (KFRE – kidney
failure risk equation). Säeman abschließend: „Es gibt die
Heurisitik: Numbers are hard to ignore. D.h., wenn ein Patient
bezüglich einer Therapie Bedenken hat, dann kann er mit einer Zahl,
die ihm das Risiko zeigt, dass er in 5 Jahren deutlich
voranzuschreiten wird mit seiner Nierenerkrankung, kann er damit
etwas anfangen. DAs löst vieles auch im ärztlichen Gespräch auf.“
Ksiazek: Zum einfachen Verständnis wurde ein Farbcode hinterlegt,
je röter, desto schlechter die Ergebnisse.
treten Symptome auf. Immer mehr Patienten stehen vor dem
Nierenversagen. Damit es nicht so weit kommt, plädiert der Arzt
Marcus Säemann für die Aufnahme der Nierenkontrolle in die
Gesundenuntersuchung. Eine neue App soll die Aufmerksamkeit auf das
Organ lenken. Sprichwörtlich prüft man zwar auf Herz und Nieren,
doch der zweite Teil unterbleibt zumeist. Grund dafür: die Niere
ist nicht Teil der Gesundenuntersuchung, sagt der Nephrologe und
Internist Prof. Dr. Marcus Säemann. Und das kann die Medizin nicht
einfach so hinnehmen. Denn immer mehr Menschen sind von einer
chronischen Niereninsuffizienz (CKD – chronic kidney disease)
betroffen. Insbesondere Menschen mit Diabetes mellitus weisen
dramatische Steigerungen auf, mit mehr als 3 Prozent pro Jahr. Eine
Nierenerkrankung verläuft lange symptomlos und unbemerkt. Manche
Symptome sind unspezifisch und kommen auch nicht bei allen
Patienten vor. Umso wichtiger ist eine einfache
Vorsorgeuntersuchung, sagt Säemann. er Vorstand der 6. Med. Abt.
für Nephrologie der Klinik Ottakring und Präsident der
Österreichishen Fachgesellschaft für Nephrologie (ÖGN) fordert
Risikopatienten auf, mindestens einmal im Jahr zur Harn- und
Blutabnahme zu gehen, bei der auch die Eiweißmenge im Harn
kontrolliert wird. „Wir haben gelernt, auf unsere Cholesterinwerte
zu achten , aber vergessen dabei, wie wichtig auch andere Parameter
wie das Eiweiß im Harn und Kreatinin im Blut als Ausdruck der
Nierenfuktion sind“, sagt Säemann. Und er fordert die Aufnahme der
Untersuchung in die jährliche Gesundenvorsorge. Die Begründung ist
klar: Erkennt man eine CKD im frühen Stadium, gibt es gute
Therapiemöglichkeiten, so dass eine Dialyse oder eine
Nierentransplantation gar nicht nötig wird. Bis es soweit ist, gilt
es, das Bewusstsein der Bevölkerung und der Kollegen auf die Niere
und ihre Funktionen zu lenken. Säemann und die Assistenzärtin Dr.
Sara Ksiazek haben eine Desktop-App entwickelt – die nieren.app.
Ksiazek befindet sich gerade in der Facharztausbildung für
Nephrologie. „Für Patienten ist die App ein Mittel, die eigene
Nierenfunktion nachzusehen und zu überprüfen. Für Ärzte haben wir e
in Tool geschaffen, das im ärztlichen Krankenhaus und in der
Ordination nutzbar ist.“ Säemann: „Diese App hat eine gewisse
Evolution hinter sich. Ursprünglich wollten wir diese App für
Nierenspezialisten kreieren. Es ist aber eine Tatsache, dass die
Nephrologie viele Bereiche der inneren Medizin berührt. Daher haben
wir die App für Allgemeinmediziner und Internisten geöffnet. Weil
aber die chronische Nierenerkrankung so viele Menschen betrifft –
ca. 10 Prozent der gesamten Bevölkerung –, war es wichtig, genug
Information für die Patienten bereitzustellen, das klar
verständlich ist.“ xxxx Damit nicht genug. Säemann führt aus: „Im
Sinne des Empowerments der Patienten können sie mit der App ihr
persönliches Risiko und den Grad ihrer Nierenerkrankung einfach und
leicht bestimmen.“ Dazu bieten Säemann und Ksiasek digitale
Selbsttests an. In eine Maske gibt man die Datem aus den Harn- und
Bluttests ein. Mithilfe einer Formel wird die Nierenfunktion (eGFR)
errechnet sowie das Risiko für Nierenversagen (KFRE – kidney
failure risk equation). Säeman abschließend: „Es gibt die
Heurisitik: Numbers are hard to ignore. D.h., wenn ein Patient
bezüglich einer Therapie Bedenken hat, dann kann er mit einer Zahl,
die ihm das Risiko zeigt, dass er in 5 Jahren deutlich
voranzuschreiten wird mit seiner Nierenerkrankung, kann er damit
etwas anfangen. DAs löst vieles auch im ärztlichen Gespräch auf.“
Ksiazek: Zum einfachen Verständnis wurde ein Farbcode hinterlegt,
je röter, desto schlechter die Ergebnisse.
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