Episode 15: Das Recht zu sein – Identität im Kontext von Migration // mit Solmas Tehrani

Episode 15: Das Recht zu sein – Identität im Kontext von Migration // mit Solmas Tehrani

1 Stunde 14 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

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Eine geographische und kulturelle Identität, die als sicher und
unangefochten gilt, ist für manche Menschen selbstverständlich
und für andere eine lebenslange Herausforderung. 

Dies gilt besonders für Menschen mit einer Migrationsgeschichte,
die immer wieder ihre Identität neu aufbauen müssen, wobei ihre
Zugehörigkeit ständig hinterfragt wird.


Solmas Tehrani gibt mehrmals in ihrem Leben ihre Identität auf
und formt sie neu. Sie wird kurz nach der Islamischen Revolution
im Iran geboren, als Kind einer wohlhabenden adligen Familie; ihr
Großvater ist ein Berater im Schahs Palast. 
Dies ist das erste Mal, dass sie und ihre Familie gezwungen sind,
ihre Identität zu verändern, da Adlige im islamischen Republik
Iran keinen Platz mehr haben.


Bei einem Spaziergang mit ihrer Mutter und Großmutter hält ihnen
ein Mitglied der Revolutionsgarde ein Gewehr vor, weil
fälschlicherweise angenommen wird, dass der Seidenschal von
Solmaz ein heruntergerutschtes Kopftuch ist. Dieser Vorfall ist
für die Familie ein Zeichen, dass sie im Iran nicht mehr sicher
sind, und sie beschließen zu flüchten.


Nach sechs Monaten in der Türkei kommen sie nach Deutschland, wo
sie sich von einem prunkvollen und wohlhabenden Leben im Iran auf
ein Leben in einem Flüchtlingsheim umstellen müssen. 


Für Solmas beginnt ein neues Leben in einem fremden Land; obwohl
sie in Teheran eine Schule für Hochbegabte besucht, muss sie nun
Schrift und Sprache neu lernen. Sie wird erneut mit einer neuen
Identität konfrontiert, nämlich der des "Ausländers", eine
Homogenisierung von Menschen, die eigentlich alle
unterschiedliche kulturelle Identitäten haben.


Als Erwachsene besucht sie den Iran das erste mal wieder und
stellt fest, dass es ein anderes Land ist als das, welches sie
verlassen hat, und sie fühlt sich dort nicht mehr zugehörig.


Vor 11 Jahren zieht sie von Deutschland, wo sie Jahrzehnte gelebt
hat, in die Schweiz. Dort lebt sie nun mit ihren beiden Kindern,
die dort geboren worden sind und die schweizerische
Staatsbürgerschaft besitzen. 

In Deutschland wurde sie nie als Deutsche wahrgenommen, und in
der Schweiz wird sie wegen ihres Hochdeutsch oft als Deutsche
angesehen, doch spürt sie immer das Fragezeichen der Menschen
bezüglich ihrer Herkunft.


In der neuesten Episode spreche ich mit Solmas über ihr bewegtes
Leben, darüber, wie die ersten prägenden Jahre die Identität
formen und über die Herausforderungen, Identitäten aufzugeben und
neue aufzubauen.


Mehr Informationen die Gästin:

Solmas Tehrani -  ist Business Coach und
Achtsamkeitscoach. Sie zeichnet besonders Ihre interkulturelle
Denkweise und Ihre Mehrsprachigkeit aus. Des weiteren ist Sie ein
Teil der  IATL - International Academy of Transformative
Leadership.


Ihre Herzbotschaft ist: Mut ist die Brücke zur Heilung, wenn du
dich dafür öffnest, erlebst du dich selbst.

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