Jan Beckers (BIT Capital Fonds): "Der Bitcoin kann Gold deutlich überflügeln"
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vor 7 Monaten
Jan Beckers ist überzeugt: "Tech-Aktien sind im Durchschnitt noch
etwa 55 Prozent unter den Höchstständen von vor zwei Jahren,
bieten aber gute Einstiegschancen für langfristig orientierte
Investoren", erklärt der Fondsmanager von BIT Capital Fonds im
ntv-Podcast "So techt Deutschland". Gerade schnell wachsende
Technologieunternehmen könnten den kommenden Jahren deutlich
zuzulegen, meint der 42-jährige: "Die haben in den letzten sieben
Jahren ihren Umsatz versiebenfacht, aber der Aktienkurs ist nur
um 50 bis 100 Prozent gestiegen."
Auch beim Bitcoin erwartet Beckers langfristig große
Wertsteigerungen. "Der Bitcoin befindet sich ganz klar noch im
Teenager-Stadium. Nur ein kleiner Bruchteil der Menschen besitzt
ihn bislang, institutionelle Anleger haben meist noch gar kein
Exposure dazu."
Entscheidend für den Bitcoin-Kurs könnte das Bitcoin-Halving
sein, bei dem die Belohnung für die sogenannten Miner halbiert
wird. Es ist ein eingebauter Inflationsschutz, mit dem die Zahl
der Bitcoins begrenzt wird. "Historisch hat jedes Halving zu
einem Bullenmarkt geführt", sagt Beckers. "Ich denke, dass der
Bitcoin mittelfristig Kurse zwischen 100.000 und 250.000
US-Dollar erreichen könnte."
Langfristig traut Beckers dem Bitcoin sogar zu, die
Marktkapitalisierung von Gold zu übertreffen: "Wenn sich der
Bitcoin als bester digitaler Wertspeicher etabliert, kann er Gold
als Maßstab deutlich überflügeln." Derzeit liegt die
Marktkapitalisierung des Bitcoins bei 1,4 Billionen US-Dollar,
was etwa 10 Prozent der Marktkapitalisierung von Gold entspricht.
"Wenn man in Krypto investiert, sollte man sich nicht zu sehr auf
gehypte Coins stürzen, sondern sich auf Bitcoin und Ethereum
fokussieren und es dann auch langfristig liegen lassen", rät der
Fondsmanager. Auch der digitale Euro, an dem die Europäische
Zentralbank arbeitet, könnte die Akzeptanz von Kryptowährungen
insgesamt fördern. Wo er sonst investiert und auf welche
Technologien Jan Beckers setzt, erzählt er in der neuen Folge von
"So techt Deutschland".
Was ist das Bitcoin-Halving?
Das Bitcoin-System kann man sich wie ein riesiges Puzzle
vorstellen. Überall auf der Welt sitzen Menschen, die mit
Computern oder ganzen Rechenzentren versuchen, es zu lösen. Mit
jedem gelösten Puzzle entsteht ein neuer Block, in dem Daten über
Transaktionen in der Datenbank gespeichert werden. Block für
Block wird so aneinandergereiht. Zusammen ergibt das die
sogenannte Blockchain - also eine Kette von Blöcken.
Für das Schürfen der Blöcke erhalten die "Miner" als Belohnung
Bitcoins. Im Januar 2009 wurde die Bitcoin-Datenbank gestartet.
Damals gab es noch 50 Bitcoins für jeden gefundenen Block. Nun
ist in dem System ein Mechanismus eingebaut, der sicherstellt,
dass sich die Belohnung alle 210.000 Blöcke halbiert. Das ist
meist etwa alle vier Jahre der Fall: 2012 halbierte sich die
Belohnung auf 25 Bitcoins, etwa vier Jahre und weitere 210.000
Blöcke später auf 12,5. 2020 fiel die Belohnung auf 6,25
Bitcoins. In wenigen Tagen steht das nächste Halving auf 3,125
Bitcoin an. Das geht so weiter, bis keine Halbierung mehr möglich
ist.
Der Grund für diese digitale Diät ist simpel: Die Menge an
Bitcoins wurde vom Erfinder des Systems eingeschränkt. Durch das
Halving wird die Neuschöpfung der Cyber-Münzen gebremst, um
spätestens im Jahr 2140 die Maximalzahl von 21 Millionen Bitcoin
zu erreichen. Es ist eine Art eingebaute Sparmaßnahme, die dafür
sorgt, dass Bitcoin etwas Besonderes bleibt.
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