Der Eliza-Effekt: Warum wir auf Computer reinfallen
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vor 7 Monaten
Wie intelligent sind Computer? Verstehen sie uns? Verstehen sie
unsere Gefühle und Sehnsüchte? Davon sind heute viele Menschen
überzeugt. Auch und gerade Programmierer. Blake Lemoine zum
Beispiel war leitender Ingenieur bei Google – bis die Firma ihn
entliess. Der Grund: Lemoine war überzeugt, dass die KI von
Google keine seelenlose Maschine mehr sei, sondern ein Wesen mit
Gefühlen und einem Bewusstsein. Die meisten Nutzer gehen nicht so
weit. Immer mehr Menschen fühlen sich aber von den chattenden
KI-Programmen gut verstanden. Manchmal sogar besser als von
Menschen. Warum ist das so? Was bringt uns dazu, einer Maschine
so viel Verständnis und Gefühl zu attestieren? Die Antwort findet
sich in einem Experiment, das der deutsch-amerikanische
Computerwissenschaftler Joseph Weizenbaum bereits 1966
durchgeführt hat. Das Programm, das er dafür entwickelte, hiess
«Eliza». Die menschliche Vertrauenseeligkeit gegenüber Maschinen
heisst seither «Eliza-Effekt». Mein Wochenkommentar über Joseph
Weizenbaum und den Eliza-Effekt.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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