Kapitel 15: Daniel Mühlbauer - Datenliebe

Kapitel 15: Daniel Mühlbauer - Datenliebe

49 Minuten
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Der Podcast zur Zukunft der Arbeit

Beschreibung

vor 6 Monaten

Ein Bekenntnis: Daniel Mühlbauer liebt Daten.
Daten in HR. Darum schreibt er einen Blog. Darum spricht er hier
über Daten. Und im Grunde leuchtet es ja auch direkt ein: HR
glaubt, sich auszukennen. In Wahrheit betrachten alle in HR nur
ihre eigenen Erfahrungen, nur das, was sie selbst gerade
überblicken. Wir glauben nur, wir würden uns auskennen. Tun wir
aber nicht. 


Also: Wir brauchen Daten in HR. Harte Daten,
also Verhaltensdaten. Die soften Daten aus Befragungen können
dann gerne noch dazu. Aber im Kern hilft vor allem gute
Datenhaltung und gute Kenntnisse der Statistik. Kann damit
eigentlich jeder Mensch HR? Daniel zieht eine Grenze: Jeder
Mensch mit statistischem Wissen kann Daten über People Experience
erheben und auswerten. Daraus aber etwas zu machen, zwischen
Unternehmenskultur und gesetzlichen Rahmen, dafür braucht es
professionelle Menschen, dafür braucht es hochqualifizierte HR.


Ein praktisches Problem ist häufig, überhaupt Daten in einer
brauchbaren Qualität zu bekommen. Da hat HR Tec enormen
Nachholbedarf. Eva wünscht sich dringend mehr HR-Praktiker in den
HR-Tec Unternehmen. Vielleicht macht HR aber auch gar keinen so
guten Job, eben diese Tec-Firmen zu fordern. Jedenfalls, so
Daniel, sprechen HR und HR-Tec nicht dieselbe Sprache, auch nach
all den Jahren noch nicht.


Die zwei größten Fehler, die Daniel immer wieder
begegnen:


Der Versuch, HR auf eine gute Datenbasis zu stellen, wird
scheitern, wenn er nur mangelhaft auf businessrelevante
HR-Entscheidungen ausgerichtet ist. Wir müssen vorher definieren,
welche Entscheidungen hinterher auf der Grundlage der Daten
getroffen werden sollen. Also nicht erst einmal unbestimmt
erheben, wie es um den Gender-Pay-Gap steht, und dann hinterher
diskutieren, ob man dieses Problem auch tatsächlich angehen will.
Wer das macht, hat die Garantie, dass die Daten in irgendeinem
Dashboard versauern und alle Beteiligten frustriert sind.


Noch schwerer wiegt das zweite Problem: Die
fehlende Betrachtung der Datenperspektive beim Ausrollen von
HR-Technologie. Daniel betont, er habe noch nie erlebt, dass man
bei der Einführung eines Tools direkt über die Datenqualität
gesprochen hätte. Zack, kaum ausgerollt, erfindet der erste
Nutzer einen Workaround. Und Workaround ist auch nur ein anderes
Wort für Datenfehler. Wenn man im neuen Tool die Kostenstelle in
irgendein Kommentarfeld quetschen muss…. Ebenso wichtig: Die
Inklusion. Wie trägt ein sehbehinderter Mensch seine Dinge ein?
Tragen sehbehinderte Menschen deshalb häufiger fehlerhafte Daten
ein? Haben wir damit zugleich einen Bias? Diese ganze Situation
führt zu jahrelangen Aufräum-Prozessen, bei denen nur eines
sicher ist: Sie werden nicht abgeschlossen sein, bevor das
nächste Tool eingeführt ist.


Zu Gast: Dr. Daniel Mühlbauer, als Experte für
People Tech Themen gilt seine Leidenschaft der Kombination aus
Datenanalysen, künstlicher Intelligenz und digitalen Tools zur
Wegbereitung in die Zukunft der Arbeit und des People
Managements. Diese Leidenschaft lebt er als Blogger und als
Mitarbeiter eines Münchener Industrieunternehmens aus.

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