Müssen Strafverteidiger immer die Wahrheit sagen?

Müssen Strafverteidiger immer die Wahrheit sagen?

Carsten Brunzel vertritt Menschen, die mitunter schwerer Vergehen beschuldigt werden. Im Podcast erzählt er von spannenden Prozessen und den Strategien eines Strafverteidigers.
1 Stunde 1 Minute
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 8 Monaten
Bei seiner Tätigkeit als Strafverteidiger bekommt es Carsten
Brunzel mit Menschen zu tun, denen eine strafbare Handlung
vorgeworfen wird. Betrug, Drogen, Diebstahl, Sexualdelikte bis hin
zu Mord - der Anwalt von der Kanzlei KUCKLICK
dresdner-fachanwaelte.de hat schon viele Fälle erlebt. Vor Gericht
sorgt er dafür, dass auch Straftäter einen fairen Prozess bekommen.
In dieser Folge "Recht in Sachsen" erzählt er, worauf es im
Strafrecht ankommt und wie er es schafft, sich nicht von
moralischen Bedenken, sondern allein vom Gesetz leiten zu lassen.
Gleich zu Beginn macht Brunzel klar: "Es kann schneller gehen, als
man denkt, dass ein Strafverteidiger gebraucht wird." Regelmäßig
komme es vor, dass er zum Beispiel nach Verkehrsunfällen Mandate
übernehme. "Wegen fahrlässiger Tötung oder, wenn es nicht ganz so
schlimm ausgegangen ist, wegen fahrlässiger Körperverletzung", wie
er sagt. Auch falsche Angaben in Steuererklärungen seien häufig
Auslöser von Verfahren. Zuletzt habe er im Zuge der Corona-Pandemie
auch Unternehmer vertreten, denen nach gewährten Hilfeleistungen
Subventionsbetrug vorgeworfen wurde. Zweifelsohne am meisten
Aufmerksamkeit bekommen allerdings Verfahren in schweren
Kapitaldelikten. "Prozesse im Strafrecht finden in der Regel
öffentlich statt", betont Brunzel. Deshalb sei es oft das Ziel von
Strafverteidigern, Wege zu finden, die den Gang vor Gericht
verhinderten. Wie laufen solche Verständigungen zwischen
ermittelnden Staatsanwälten und Strafverteidigern ab? Was
umgangssprachlich gern als "Deal" bezeichnet wird, ist im
juristischen Betrieb tatsächlich alltägliches Handwerk. "Auch, weil
die Gerichte ohnehin überlastet sind", sagt Brunzel. Doch wie muss
ein Mandant auf einen Deal vorbereitet werden? Und muss ein
Strafverteidiger wirklich alles über ein mutmaßliches Verbrechen
wissen? Die Antwort in Kurzform: Nein! Wieso, das erklärt Carsten
Brunzel in dem rund einstündigen Podcast. Außerdem verrät er, warum
es trotz des Wissens um die Wahrheit manchmal besser ist, zu
Vorwürfen zu schweigen. Auch einen seiner persönlich bisher
emotional forderndsten Momente als Strafverteidiger gibt er preis:
In einem Verfahren, als alle - auch er selbst - von der Schuld
eines Mannes überzeugt waren, stellte sich erst vor Gericht das
Gegenteil heraus … Außerdem Themen und Fragen in dieser Folge: -
Legalisierung von Cannabis: Welche Folgen hat die aktuelle
Gesetzesänderung auf Strafverfahren? - Warum ein Strafbefehl einem
Urteil gleichkommt - Wieso man einen Strafbefehl vom Anwalt prüfen
lassen sollte - Was bedeutet die Unschuldsvermutung - Die Aufgabe
eines Pflichtverteidigers

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