Fasse dich kurz!

Fasse dich kurz!

Fasse dich kurz!
3 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
"Fasse dich kurz!" – Vielleicht kennen einige von Ihnen ja diesen
Spruch, der früher auf einigen Telefonzellen aufgeklebt war.
Damals, als es noch keine Handys gab und man unterwegs auf solche
öffentlichen Telefone angewiesen war, rief dieser Spruch "Fasse
dich kurz!" zur Rücksichtnahme auf, diejenigen, die nach einem
selbst telefonieren wollten, nicht endlos warten zu lassen und sein
Gespräch auf die wesentlichen Dinge zu beschränken.Kurz fasst sich
auch der heilige Markus in seinem Evangelium. Es ist von den vier
Evangelien in der Bibel das kürzeste. Allein schon der erste Vers
fasst alles Wesentliche zusammen, worum es geht: "Anfang des
Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn" – Markus macht also
gleich klar, wer dieser Jesus ist und dann kommt keine
Vorgeschichte wie zum Beispiel bei Lukas, wo der Erzengel Gabriel
erst einmal Maria verkündet, was passieren wird. Nein, Markus
beginnt direkt mit dem ersten öffentlichen Auftreten des
erwachsenen Jesus, der sich von Johannes im Jordan taufen lässt.
Auch da kommt wieder der Hinweis, wer dieser Jesus ist. Gott selbst
spricht aus dem Himmel: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe
ich Wohlgefallen gefunden." – Die Sprache im Markusevangelium mag
vielleicht etwas einfach und für manche Theologen auch hemdsärmelig
sein. Mir gefällt sie aber, weil sie so leicht verständlich ist,
nicht herumschwurbelt und die wesentlichen Dinge auf den Punkt
bringt.Vielleicht ist der heutige Festtag des Evangelisten Markus
mal ein Anlass, darüber nachzudenken, wie wir unseren Glauben ohne
Umschweife für jedermann verständlich kurz und präzise auf den
Punkt bringen können. Denn sonst könnte es uns wie dem heiligen
Paulus ergehen, der bei seiner Rede über die Auferstehung in Athen
entgegnet bekam, darüber wolle man ihn ein anderes Mal hören. Fasse
dich also kurz!

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