Think Twice: Werde zur Marke!
Das Internet ist, unter anderem, ein ideales Subs…
14 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Das Internet ist, unter anderem, ein ideales Substrat für zwei
Dinge: 1. für die Findung einer persönlichen, authentischen
Identität und 2. für den Verlust derselben. Insbesondere
Menschen, die sich auf Stellensuche befinden oder sich aus anderen
Gründen positionieren müssen, ist dringend eine Entscheidung für
die erste der aufgezählten Möglichkeiten anzuraten. Diese Aussage
gilt nicht nur für hochdotierte Jobs (und auch nicht nur für Jobs),
sondern für das ganze Leben. Erfolg auf der Jobsuche, Erfolg
im Beruf und im Leben ist heute mehr denn je zuvor mit einer
authentischen Identität verbunden, aus der die unverwechselbaren,
mit Selbstbewusstsein getragenen Persönlichkeitsmerkmale
hervorscheinen. Es bringt ja nichts, sich als perfekter,
steriler Homunculus zu präsentieren. Sympathie entsteht durch
Echtheit, und nicht durch Künstlichkeit oder Anpassung an
Wasweißichwas. Wenn Menschen sich differenzieren wollen,
sollten sie versuchen, zur Marke zu werden. Die Sogwirkung – also
die Beliebtheit – starker Marken resultiert aus ihrer
Authentizität. Das kann nur aus dem Selbst heraus funktionieren.
Sämtliche Kriterien, die auf Menschen zutreffen, können auch
auf Marken angewendet werden, und umgekehrt. Beim Menschen wie bei
der Marke geht es um Positionierung und Differenzierung. Um
Unterscheidbarkeit, Einzigartigkeit, Erkennbarkeit – und um
Identität. Identität lässt sich aber nicht herstellen, indem man
sich mit etwas oder mit jemand anderem identifiziert, denn sich
Identifizieren heißt „sich gleich machen“. Etymologisch stammt der
Begriff „Identität“ vom lateinischen Wort „idem“ ab, und „idem“
heißt „dasselbe“. Viele, insbesondere junge Menschen machen den
Fehler, ihr Identitätsideal an die Erwartungen eines vermeintlich
gültigen Mainstreams anzupassen. Der Mainstream ändert sich aber
ständig. Und die Möglichkeiten der Einflussnahme sind so groß wie
die Beeinflussbarkeit des Menschen. Viele übersehen, wohl
aus einem Mangel an Erfahrung, bestimmt aber auch als Reaktion auf
sozialen Druck, dass sie ihre Identität auf diese Weise der
Beliebigkeit preisgeben, weit entfernt von sich selbst. Mit diesem
Mechanismus wird der für die Differenzierung und Positionierung so
wertvolle Faktor ‚Authentizität‘ aufgehoben. Das „Wörterbuch
der Psychologie“ definiert Identität als „Bezeichnung für eine auf
relativer Konstanz von Einstellungen und Verhaltenszielen
beruhende, relativ überdauernde Einheitlichkeit in der Betrachtung
seiner selbst oder anderer. Der deutsch-amerikanische
Psychoanalytiker Erik Erikson (1902 – 1994), seines Zeichens
Koryphäe auf dem Gebiet der Identitätsforschung, definierte
Identität als „das Gewahrwerden der Tatsache, dass in den
synthetisierenden Methoden des Ichs eine Gleichheit und
Kontinuierlichkeit herrscht und dass diese Methoden wirksam dazu
dienen, die eigene Gleichheit und Kontinuität auch in den Augen der
anderen zu gewährleisten. Für die Wahl der Identität kommen auf die
jeweilige Sozialisation, die Biographie (Erlebnisse und
Erfahrungen), und die Kultur zurückzuführende Selbstzustände als
Ausgangspunkte in Frage. Vom viralen und realen sozialen Netzwerk
über den mit der Arbeit und dem Einkommen verbundenen sozialen
Status, von der Bildung und Erziehung bis zum eigenen Wertegefüge,
dem Geschlecht, den Neigungen und Gruppenzugehörigkeiten usw.: All
diese Dinge beeinflussen das Selbstbild, das aber in den seltensten
Fällen mit der von Außenstehenden wahrgenommenen Identität
übereinstimmt. Stattdessen begegnen wir immer öfter auf
Desorientierung zurückführbaren Pseudo- Identitäten. Ob sie
auf die Verlockungen des Internet zurückzuführen sind? Viele haben
ja sogar mehrere Identitäten, z.B. bei Facebook. Und es ist wahr:
Es macht Spaß, mit der Identität zu spielen wie mit einem Kostüm.
Kann man ja auch machen. Aber bitte nicht, wenn man sich im...
Dinge: 1. für die Findung einer persönlichen, authentischen
Identität und 2. für den Verlust derselben. Insbesondere
Menschen, die sich auf Stellensuche befinden oder sich aus anderen
Gründen positionieren müssen, ist dringend eine Entscheidung für
die erste der aufgezählten Möglichkeiten anzuraten. Diese Aussage
gilt nicht nur für hochdotierte Jobs (und auch nicht nur für Jobs),
sondern für das ganze Leben. Erfolg auf der Jobsuche, Erfolg
im Beruf und im Leben ist heute mehr denn je zuvor mit einer
authentischen Identität verbunden, aus der die unverwechselbaren,
mit Selbstbewusstsein getragenen Persönlichkeitsmerkmale
hervorscheinen. Es bringt ja nichts, sich als perfekter,
steriler Homunculus zu präsentieren. Sympathie entsteht durch
Echtheit, und nicht durch Künstlichkeit oder Anpassung an
Wasweißichwas. Wenn Menschen sich differenzieren wollen,
sollten sie versuchen, zur Marke zu werden. Die Sogwirkung – also
die Beliebtheit – starker Marken resultiert aus ihrer
Authentizität. Das kann nur aus dem Selbst heraus funktionieren.
Sämtliche Kriterien, die auf Menschen zutreffen, können auch
auf Marken angewendet werden, und umgekehrt. Beim Menschen wie bei
der Marke geht es um Positionierung und Differenzierung. Um
Unterscheidbarkeit, Einzigartigkeit, Erkennbarkeit – und um
Identität. Identität lässt sich aber nicht herstellen, indem man
sich mit etwas oder mit jemand anderem identifiziert, denn sich
Identifizieren heißt „sich gleich machen“. Etymologisch stammt der
Begriff „Identität“ vom lateinischen Wort „idem“ ab, und „idem“
heißt „dasselbe“. Viele, insbesondere junge Menschen machen den
Fehler, ihr Identitätsideal an die Erwartungen eines vermeintlich
gültigen Mainstreams anzupassen. Der Mainstream ändert sich aber
ständig. Und die Möglichkeiten der Einflussnahme sind so groß wie
die Beeinflussbarkeit des Menschen. Viele übersehen, wohl
aus einem Mangel an Erfahrung, bestimmt aber auch als Reaktion auf
sozialen Druck, dass sie ihre Identität auf diese Weise der
Beliebigkeit preisgeben, weit entfernt von sich selbst. Mit diesem
Mechanismus wird der für die Differenzierung und Positionierung so
wertvolle Faktor ‚Authentizität‘ aufgehoben. Das „Wörterbuch
der Psychologie“ definiert Identität als „Bezeichnung für eine auf
relativer Konstanz von Einstellungen und Verhaltenszielen
beruhende, relativ überdauernde Einheitlichkeit in der Betrachtung
seiner selbst oder anderer. Der deutsch-amerikanische
Psychoanalytiker Erik Erikson (1902 – 1994), seines Zeichens
Koryphäe auf dem Gebiet der Identitätsforschung, definierte
Identität als „das Gewahrwerden der Tatsache, dass in den
synthetisierenden Methoden des Ichs eine Gleichheit und
Kontinuierlichkeit herrscht und dass diese Methoden wirksam dazu
dienen, die eigene Gleichheit und Kontinuität auch in den Augen der
anderen zu gewährleisten. Für die Wahl der Identität kommen auf die
jeweilige Sozialisation, die Biographie (Erlebnisse und
Erfahrungen), und die Kultur zurückzuführende Selbstzustände als
Ausgangspunkte in Frage. Vom viralen und realen sozialen Netzwerk
über den mit der Arbeit und dem Einkommen verbundenen sozialen
Status, von der Bildung und Erziehung bis zum eigenen Wertegefüge,
dem Geschlecht, den Neigungen und Gruppenzugehörigkeiten usw.: All
diese Dinge beeinflussen das Selbstbild, das aber in den seltensten
Fällen mit der von Außenstehenden wahrgenommenen Identität
übereinstimmt. Stattdessen begegnen wir immer öfter auf
Desorientierung zurückführbaren Pseudo- Identitäten. Ob sie
auf die Verlockungen des Internet zurückzuführen sind? Viele haben
ja sogar mehrere Identitäten, z.B. bei Facebook. Und es ist wahr:
Es macht Spaß, mit der Identität zu spielen wie mit einem Kostüm.
Kann man ja auch machen. Aber bitte nicht, wenn man sich im...
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