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Beschreibung
vor 6 Jahren
Das Verständnis des Selbst und das Wissen über die eigene Identität
ist vor dem Hintergrund, dass Kinder heute von ihrer frühesten
Kindheit an mit digitalen Devices aufwachsen, extrem wichtig. Am
Menschen selbst hat sich nämlich seit dem Neolithikum so gut wie
überhaupt nichts geändert: Nach wie vor führen wir Kriege, sind
triebgesteuert, gierig, egoistisch, usw. usf. Was die
Digitalisierung betrifft, befinden wir uns an einem Scheideweg: Wir
können Gutes tun oder Schwachsinn veranstalten. Wir können klug
handeln, die Freiheit bewahren und ihr in nie dagewesener Art und
Weise neue Räume erschließen. Wenn wir uns dämlich anstellen,
können wir uns aber auch zu Gefangenen machen. Entscheiden, welchen
Weg er einschlagen will, muss/kann sich letztendlich jeder selbst.
Digital Natives: Normalität. Seit längerem wird
darüber diskutiert, ob es sinnvoll, richtig und notwendig ist,
Kinder schon so früh wie möglich an digitale Technik heranzuführen.
Tatsache ist: Jedes Kind, das heute geboren wird, ist ein Digital
Native, wächst in die digitale Welt hinein und mit ihr auf.
Digitale Devices, so ein oft vorgebrachtes Argument, seien gerade
in Phasen, in denen Kinder lernen zu kommunizieren, ideal, auch
weil sie schlicht nicht ermüden. Während Oma spätestens nach dem 5.
Märchen schlapp macht, quakt der MP3-Player heiter auch noch nach 8
Stunden weiter. Unbestritten eine hilfreiche Erfindung ist auch das
digitale Babyphon, mit dem man das Kleine auch videoüberwachen
kann. Indes ist und bleibt der Mensch, vornehmlich die Mutter, bis
auf weiteres unersetzbar – insbesondere dann, wenn es um die
Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten kleiner Kinder geht. Diese
Entwicklung ist in den menschlichen Genen angelegt und beginnt
schon vor der Geburt. Diese Behauptung kreischt nach
Begründung: Die Fähigkeit des Sprechens als die typisch
menschliche Form von Kommunikation und Verständigung ist in jedem
Exemplar unserer Gattung genetisch angelegt. Noam Chomsky, der
Doyen der modernen Linguistik, legte dar, dass jeder Mensch, der
über ein Mindestmaß an Intelligenz verfügt, definitiv in der Lage
ist, zwar eine Sprache zu erwerben und aus den mehr oder weniger
unbewusst aufgenommenen Regeln Tausende neuer Sätze zu bilden,
nicht aber zu vergleichbaren Leistungen wie dem Erlernen der
Differentialrechnung: Dies könne nur darauf zurückzuführen sein,
dass Menschen mit der angeborenen Fähigkeit zum Erlernen mindestens
einer menschlichen Sprache ausgestattet sind, völlig egal, in
welchem Sprachraum sie aufwachsen. Der Erwerb von Sprache
nun ist ein Vorgang von außerordentlicher Komplexität. Sprechen
besteht aus Sprache, Sprache aus Wörtern, Wörter aus Silben, Silben
aus Phonen. Phone sind die kleinsten möglichen Lauteinheiten. Das
ist die abstrakte Ebene. Hinzu kommt die viel wichtigere emotionale
Komponente. Kleinkinder haben besonders offene und sensible
Sensoren, was die Art und Weise der Kommunikation angeht. In
den ersten Lebensmonaten und -Jahren konfigurieren sich in den
Gehirnen kleiner Kinder die Grundlagen ihrer späteren
Kommunikationsfähigkeiten. Dabei geht es nicht nur um den
Spracherwerb und das Sprechen, sondern in besonderem Maße auch um
die Qualität und Rahmenbedingungen von
Absender-Empfänger-Konstellationen, und hierbei vor allem um solche
mit dem Primärobjekt: Der Mutter oder, falls nicht verfügbar, einem
adäquaten Mutterersatz. Auf das Äußerste gespannt und aufmerksam
beobachten Säuglinge die Mimik ihrer Bezugspersonen. Sie hören und
verarbeiten jedes Wort, das sie aus dem jeweiligen, zusätzlich
visuell und taktil wahrgenommenen Kontext heraus zu interpretieren
lernen. Dementsprechend erfahren Säuglinge und Kleinkinder Medien
als Reizquellen, die insbesondere Sehen und Hören ansprechen. Das
aktive und dialogische Sich-Mitteilen kann nur in der
zwischenmenschlichen Interaktion erlernt werden. Hören und
verstehen ...
ist vor dem Hintergrund, dass Kinder heute von ihrer frühesten
Kindheit an mit digitalen Devices aufwachsen, extrem wichtig. Am
Menschen selbst hat sich nämlich seit dem Neolithikum so gut wie
überhaupt nichts geändert: Nach wie vor führen wir Kriege, sind
triebgesteuert, gierig, egoistisch, usw. usf. Was die
Digitalisierung betrifft, befinden wir uns an einem Scheideweg: Wir
können Gutes tun oder Schwachsinn veranstalten. Wir können klug
handeln, die Freiheit bewahren und ihr in nie dagewesener Art und
Weise neue Räume erschließen. Wenn wir uns dämlich anstellen,
können wir uns aber auch zu Gefangenen machen. Entscheiden, welchen
Weg er einschlagen will, muss/kann sich letztendlich jeder selbst.
Digital Natives: Normalität. Seit längerem wird
darüber diskutiert, ob es sinnvoll, richtig und notwendig ist,
Kinder schon so früh wie möglich an digitale Technik heranzuführen.
Tatsache ist: Jedes Kind, das heute geboren wird, ist ein Digital
Native, wächst in die digitale Welt hinein und mit ihr auf.
Digitale Devices, so ein oft vorgebrachtes Argument, seien gerade
in Phasen, in denen Kinder lernen zu kommunizieren, ideal, auch
weil sie schlicht nicht ermüden. Während Oma spätestens nach dem 5.
Märchen schlapp macht, quakt der MP3-Player heiter auch noch nach 8
Stunden weiter. Unbestritten eine hilfreiche Erfindung ist auch das
digitale Babyphon, mit dem man das Kleine auch videoüberwachen
kann. Indes ist und bleibt der Mensch, vornehmlich die Mutter, bis
auf weiteres unersetzbar – insbesondere dann, wenn es um die
Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten kleiner Kinder geht. Diese
Entwicklung ist in den menschlichen Genen angelegt und beginnt
schon vor der Geburt. Diese Behauptung kreischt nach
Begründung: Die Fähigkeit des Sprechens als die typisch
menschliche Form von Kommunikation und Verständigung ist in jedem
Exemplar unserer Gattung genetisch angelegt. Noam Chomsky, der
Doyen der modernen Linguistik, legte dar, dass jeder Mensch, der
über ein Mindestmaß an Intelligenz verfügt, definitiv in der Lage
ist, zwar eine Sprache zu erwerben und aus den mehr oder weniger
unbewusst aufgenommenen Regeln Tausende neuer Sätze zu bilden,
nicht aber zu vergleichbaren Leistungen wie dem Erlernen der
Differentialrechnung: Dies könne nur darauf zurückzuführen sein,
dass Menschen mit der angeborenen Fähigkeit zum Erlernen mindestens
einer menschlichen Sprache ausgestattet sind, völlig egal, in
welchem Sprachraum sie aufwachsen. Der Erwerb von Sprache
nun ist ein Vorgang von außerordentlicher Komplexität. Sprechen
besteht aus Sprache, Sprache aus Wörtern, Wörter aus Silben, Silben
aus Phonen. Phone sind die kleinsten möglichen Lauteinheiten. Das
ist die abstrakte Ebene. Hinzu kommt die viel wichtigere emotionale
Komponente. Kleinkinder haben besonders offene und sensible
Sensoren, was die Art und Weise der Kommunikation angeht. In
den ersten Lebensmonaten und -Jahren konfigurieren sich in den
Gehirnen kleiner Kinder die Grundlagen ihrer späteren
Kommunikationsfähigkeiten. Dabei geht es nicht nur um den
Spracherwerb und das Sprechen, sondern in besonderem Maße auch um
die Qualität und Rahmenbedingungen von
Absender-Empfänger-Konstellationen, und hierbei vor allem um solche
mit dem Primärobjekt: Der Mutter oder, falls nicht verfügbar, einem
adäquaten Mutterersatz. Auf das Äußerste gespannt und aufmerksam
beobachten Säuglinge die Mimik ihrer Bezugspersonen. Sie hören und
verarbeiten jedes Wort, das sie aus dem jeweiligen, zusätzlich
visuell und taktil wahrgenommenen Kontext heraus zu interpretieren
lernen. Dementsprechend erfahren Säuglinge und Kleinkinder Medien
als Reizquellen, die insbesondere Sehen und Hören ansprechen. Das
aktive und dialogische Sich-Mitteilen kann nur in der
zwischenmenschlichen Interaktion erlernt werden. Hören und
verstehen ...
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