Selbstentfaltung und die noch nie da gewesene Formbarkeit des Menschen
Die Ereignis- und Erlebniswelt der Menschen hat s…
13 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Die Ereignis- und Erlebniswelt der Menschen hat sich aufgrund der
massenhaften Verbreitung digitaler Endgeräte massiv ins
Virtuell-Virale verschoben. Die Dinger sind einfach so wahnsinnig
attraktiv! Kaum etwas macht Menschen mehr Spaß, als sich mit
Seinesgleichen auseinanderzusetzen. Freuen wir uns darauf, dass
noch viel, viel attraktivere Endgeräte kommen werden! Über den Spaß
an der Freude hinaus wollen wir aber anhand der empirischen und
bewusst erkannten gesellschaftlichen Realität erreichen, dass sich
der einzelne Mensch in seinem Wollen und Wünschen – sprich: in der
Gesamtheit seiner Persönlichkeitsidentität – entfalten und
glücklich werden kann. Die beiden vermeintlichen
Zwillingsbegriffe Glück und Selbstentfaltung überlappen sich jedoch
nicht vollständig. Zwar macht es glücklich, sich selbst zu
entfalten; ob aber Selbstentfaltung zu jener Prosperität führt, die
nachhaltig Glück gewährt, ist fraglich. Auch darf nicht
vergessen werden, dass sich die Wünsche und Vorstellungen eines
Menschen im Laufe seines Lebens, ja sogar im Verlauf eines einzigen
Tages, verändern. Die wenigsten werden sich damit zufriedengeben,
im Stadium einer vor längerer Zeit avisierten Glücksvorstellung zu
stagnieren. Deshalb geht es darum, Wege zu finden, die den
Menschen in die Lage versetzen, sich auf Dauer diejenige
Flexibilität und Eigeninitiative zu erhalten, die für die
Realisierung sich verändernder Selbstkonzepte in stürmischen Zeiten
notwendig ist. Dieser Erhalt von Initiativfähigkeit ist in
einem starken Maße von den Bedingungen abhängig, die zu einem
bestimmten Zeitpunkt in der Gesellschaft, in dem Land, an dem Ort
herrschen, wo der Mensch sich soeben befindet, denn er nimmt ja zu
allererst wahr, was um ihn herum und mit ihm geschieht. Die
Verantwortung für die Interpretation und Verarbeitung der
Wahrnehmung liegt aber beim Wahrnehmenden. Menschen,
Menschengruppen, ja ganze Gesellschaften sind heute formbar wie
niemals zuvor in der Geschichte. Die Frage, die sich deshalb jeder
stellen sollte, ist: Will ich mich formen lassen – oder will ich
selbst formen? In Form kommen. In-formieren. Um sich
selbst zu formen, muss man erst einmal zu sich selbst kommen. Die
Ausgangslage von allem, was wir tun, ist nämlich nicht, wie von
Karl Marx postuliert, die Gesellschaft. Vielmehr befinden sich die
Motive unseres Denkens und Handelns in uns selbst. In unseren
Vorlieben, Interessen und Wünschen. Natürlich will der Mensch
Gesellschaft. Allerdings ist der Gesellschaftsbegriff so dehnbar
wie nur wenige andere Begriffe, und er wird, gerade zurzeit, enorm
strapaziert. Jeder Mensch befindet sich in irgendeiner
Gesellschaft. Sogar dann, wenn er sich, wie einst Zarathustra, in
die Einsamkeit der Berge zurückgezogen hat, um fürderhin als Eremit
nach seinem Innersten zu fahnden. Schon bald wird er feststellen,
dass er nicht zum Alleinsein geboren ist. Und er wird sich, so wie
einst Zarathustra es tat, zurück in die Täler begeben, um seinen
Mitmenschen von den Erkenntnissen zu künden, die ihm auf dem Gipfel
des Gauri Sankar eingegeben wurden: Seine Ideen! Digitale
Endgeräte wie Smartphones werden immer besser, praktischer,
ausgereifter. Wir können so unglaublich viel damit machen! Partner
suchen, diskutieren, fernsehen, fotografieren, filmen, chatten,
recherchieren etc. pp. Sogar die Potentiale einer Karriere befinden
sich darin. Aber nur, wenn man es richtig macht. Wenn man die 10
Quadratzentimeter als das benutzt, was sie sind: Netz-Werkzeuge.
Werkzeuge, die uns in die Hand gegeben werden – sei es ein
Faustkeil, eine Bohrmaschine oder ein Smartphone – wollen bewusst
gehandhabt werden. Wir sollten uns also darüber klar sein, was wir
damit erreichen wollen. Wonach wir suchen Es ist ja
nun mal so: Wenn es irgendetwas gibt, was als „Welt des Menschen“
zu bezeichnen wäre, dann ist es das, was man „Gesellschaft“ nennt.
Dies...
massenhaften Verbreitung digitaler Endgeräte massiv ins
Virtuell-Virale verschoben. Die Dinger sind einfach so wahnsinnig
attraktiv! Kaum etwas macht Menschen mehr Spaß, als sich mit
Seinesgleichen auseinanderzusetzen. Freuen wir uns darauf, dass
noch viel, viel attraktivere Endgeräte kommen werden! Über den Spaß
an der Freude hinaus wollen wir aber anhand der empirischen und
bewusst erkannten gesellschaftlichen Realität erreichen, dass sich
der einzelne Mensch in seinem Wollen und Wünschen – sprich: in der
Gesamtheit seiner Persönlichkeitsidentität – entfalten und
glücklich werden kann. Die beiden vermeintlichen
Zwillingsbegriffe Glück und Selbstentfaltung überlappen sich jedoch
nicht vollständig. Zwar macht es glücklich, sich selbst zu
entfalten; ob aber Selbstentfaltung zu jener Prosperität führt, die
nachhaltig Glück gewährt, ist fraglich. Auch darf nicht
vergessen werden, dass sich die Wünsche und Vorstellungen eines
Menschen im Laufe seines Lebens, ja sogar im Verlauf eines einzigen
Tages, verändern. Die wenigsten werden sich damit zufriedengeben,
im Stadium einer vor längerer Zeit avisierten Glücksvorstellung zu
stagnieren. Deshalb geht es darum, Wege zu finden, die den
Menschen in die Lage versetzen, sich auf Dauer diejenige
Flexibilität und Eigeninitiative zu erhalten, die für die
Realisierung sich verändernder Selbstkonzepte in stürmischen Zeiten
notwendig ist. Dieser Erhalt von Initiativfähigkeit ist in
einem starken Maße von den Bedingungen abhängig, die zu einem
bestimmten Zeitpunkt in der Gesellschaft, in dem Land, an dem Ort
herrschen, wo der Mensch sich soeben befindet, denn er nimmt ja zu
allererst wahr, was um ihn herum und mit ihm geschieht. Die
Verantwortung für die Interpretation und Verarbeitung der
Wahrnehmung liegt aber beim Wahrnehmenden. Menschen,
Menschengruppen, ja ganze Gesellschaften sind heute formbar wie
niemals zuvor in der Geschichte. Die Frage, die sich deshalb jeder
stellen sollte, ist: Will ich mich formen lassen – oder will ich
selbst formen? In Form kommen. In-formieren. Um sich
selbst zu formen, muss man erst einmal zu sich selbst kommen. Die
Ausgangslage von allem, was wir tun, ist nämlich nicht, wie von
Karl Marx postuliert, die Gesellschaft. Vielmehr befinden sich die
Motive unseres Denkens und Handelns in uns selbst. In unseren
Vorlieben, Interessen und Wünschen. Natürlich will der Mensch
Gesellschaft. Allerdings ist der Gesellschaftsbegriff so dehnbar
wie nur wenige andere Begriffe, und er wird, gerade zurzeit, enorm
strapaziert. Jeder Mensch befindet sich in irgendeiner
Gesellschaft. Sogar dann, wenn er sich, wie einst Zarathustra, in
die Einsamkeit der Berge zurückgezogen hat, um fürderhin als Eremit
nach seinem Innersten zu fahnden. Schon bald wird er feststellen,
dass er nicht zum Alleinsein geboren ist. Und er wird sich, so wie
einst Zarathustra es tat, zurück in die Täler begeben, um seinen
Mitmenschen von den Erkenntnissen zu künden, die ihm auf dem Gipfel
des Gauri Sankar eingegeben wurden: Seine Ideen! Digitale
Endgeräte wie Smartphones werden immer besser, praktischer,
ausgereifter. Wir können so unglaublich viel damit machen! Partner
suchen, diskutieren, fernsehen, fotografieren, filmen, chatten,
recherchieren etc. pp. Sogar die Potentiale einer Karriere befinden
sich darin. Aber nur, wenn man es richtig macht. Wenn man die 10
Quadratzentimeter als das benutzt, was sie sind: Netz-Werkzeuge.
Werkzeuge, die uns in die Hand gegeben werden – sei es ein
Faustkeil, eine Bohrmaschine oder ein Smartphone – wollen bewusst
gehandhabt werden. Wir sollten uns also darüber klar sein, was wir
damit erreichen wollen. Wonach wir suchen Es ist ja
nun mal so: Wenn es irgendetwas gibt, was als „Welt des Menschen“
zu bezeichnen wäre, dann ist es das, was man „Gesellschaft“ nennt.
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