Das Beziehungsgeflecht von Gesellschaft, Wirtschaft und Geld
Die Sphären des Geldes und des Denkens weisen gro…
12 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Die Sphären des Geldes und des Denkens weisen große Schnittmengen
auf. Denkt man in ökonomischen Kategorien, sind sie sogar
deckungsgleich. Ohne Geld gibt es weder zivilisierte Gesellschaft
noch Wirtschaft, weil wir Geld durch Operationen definieren, die zu
dem Ergebnis „Wirtschaft und Gesellschaft“ führen. Das
„Denken in Geld“ erfasst den Menschen als Ganzes, es betrifft die
elementare psychische und physische Konsistenz und Integrität. Aus
der psychischen und physischen Konsistenz des Menschen konfiguriert
sich die Identität. Denken in Geld betrifft also
1.Psychische Zustände und Prozesse, die den Menschen beim Umgang
mit und beim Nachdenken über Geld begleiten, 2.praktische
Operationen, die der Mensch als tätiges in sozialen und
arbeitsteiligen Kontexten lebendes Subjekt vollzieht. Innerhalb
dieser Kontexte entsteht das, was wir als „Gesellschaft“
bezeichnen. Gesellschaft wird bei uns primär über Wirtschaft
definiert. In der Wirtschaft wird aber erst etwas zu Realität, wenn
es Geldform angenommen hat. Das bedeutet, dass die Geldform die
eigentliche Realität der Wirtschaft und somit auch der Gesellschaft
darstellt, weil Geld dasjenige Medium ist, über das sich auch
einander vollkommen fremde, noch so weit voneinander entfernte
Menschen aktiv miteinander verknüpfen. Geld verrichtet somit die
systemische Arbeit der Vernetzung. Geld ist die Sprache der
Wirtschaft, ihr Symbol, ihre Semantik. Es ist das die Kommunikation
innerhalb der Wirtschaftsgesellschaft konstituierende Element.
Menschliche Sozialverbünde, deren Größe über jene von
Clans hinaus gehen, müssen sich erst finden, ihre Strukturen, also
Sitten und Konventionen müssen sich erst in einem langwierigen
Prozess konfigurieren, bevor von „Gesellschaften“ gesprochen werden
kann. Dies ist auf die so naheliegende wie einfache Tatsache
zurückzuführen, dass Gesellschaft nicht einfach vorhanden ist,
sondern sich immerzu von neuem ausbildet und konstituiert.
Gesellschaft besteht aus kommunizierenden, Tauschbeziehungen
praktizierenden Individuen, die untereinander die Preise für die
auszutauschenden Güter und Dienstleistungen aushandeln, wobei die
Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage zum Tragen kommen. Der
großartige, äußerst lesenswerte Ökonom Friedrich August von Hayek
(„Der Weg zur Knechtschaft“) und viele seiner Kollegen sprechen von
Geldwirtschaften als emergenten Strukturen und spontanen Ordnungen.
Gemeint ist damit ein Gebilde, dessen Entstehung nicht auf
bewusstem Handeln beruht, und das ohnehin nicht planbar sei. Viel
zu unwägbar die ins Unendliche gehende Masse von Faktoren, die auf
die Verhaltensweisen, die Wünsche und Bedürfnisse von Individuen
und folglich auf die Mengen und Preise von tauschfähigen Gütern
einwirken können. Da Handel und Tausch immer von Menschen für
Menschen realisiert werden, und weil Geld ohne weiteres verschickt,
avisiert und überwiesen werden kann, definiert Geld die Reichweite
des vorstellbaren, ermessbaren Raumes, innerhalb dessen
zwischenmenschliche Beziehung stattfinden kann. Somit konstituiert
Geld den Raum, innerhalb dessen sich Zivilisation etabliert.
Allein Geld ermöglicht es, Fähigkeiten, Techniken und
Dienstleistungen zu kombinieren, sich die Bestandteile von
Endangeboten usw. zusammenzukaufen, sie zu rekombinieren und zu
neuen Produkten zusammenzusetzen, und zwar global. Zurück
zum Kleinen: Gesellschaft manifestiert sich überall dort, wo
Individuen Beziehungen eingehen. Die kleinste gesellschaftliche
Einheit ist die Familie. Dabei findet Familie schon dort statt, wo
sie noch gar nicht realisiert ist, nämlich in der Anbahnung von
Mann-Frau-Beziehungen. Selbst wenn die Anbahnung scheitert, so hat
sie doch den Sinn eines Vorraums. Je abstrakter die Beziehung, je
fremder also eine Person, mit der Interaktionen eingegangen werden,
umso mehr tendiert die Kommunikation zwischen den Einheiten in
Richtung...
auf. Denkt man in ökonomischen Kategorien, sind sie sogar
deckungsgleich. Ohne Geld gibt es weder zivilisierte Gesellschaft
noch Wirtschaft, weil wir Geld durch Operationen definieren, die zu
dem Ergebnis „Wirtschaft und Gesellschaft“ führen. Das
„Denken in Geld“ erfasst den Menschen als Ganzes, es betrifft die
elementare psychische und physische Konsistenz und Integrität. Aus
der psychischen und physischen Konsistenz des Menschen konfiguriert
sich die Identität. Denken in Geld betrifft also
1.Psychische Zustände und Prozesse, die den Menschen beim Umgang
mit und beim Nachdenken über Geld begleiten, 2.praktische
Operationen, die der Mensch als tätiges in sozialen und
arbeitsteiligen Kontexten lebendes Subjekt vollzieht. Innerhalb
dieser Kontexte entsteht das, was wir als „Gesellschaft“
bezeichnen. Gesellschaft wird bei uns primär über Wirtschaft
definiert. In der Wirtschaft wird aber erst etwas zu Realität, wenn
es Geldform angenommen hat. Das bedeutet, dass die Geldform die
eigentliche Realität der Wirtschaft und somit auch der Gesellschaft
darstellt, weil Geld dasjenige Medium ist, über das sich auch
einander vollkommen fremde, noch so weit voneinander entfernte
Menschen aktiv miteinander verknüpfen. Geld verrichtet somit die
systemische Arbeit der Vernetzung. Geld ist die Sprache der
Wirtschaft, ihr Symbol, ihre Semantik. Es ist das die Kommunikation
innerhalb der Wirtschaftsgesellschaft konstituierende Element.
Menschliche Sozialverbünde, deren Größe über jene von
Clans hinaus gehen, müssen sich erst finden, ihre Strukturen, also
Sitten und Konventionen müssen sich erst in einem langwierigen
Prozess konfigurieren, bevor von „Gesellschaften“ gesprochen werden
kann. Dies ist auf die so naheliegende wie einfache Tatsache
zurückzuführen, dass Gesellschaft nicht einfach vorhanden ist,
sondern sich immerzu von neuem ausbildet und konstituiert.
Gesellschaft besteht aus kommunizierenden, Tauschbeziehungen
praktizierenden Individuen, die untereinander die Preise für die
auszutauschenden Güter und Dienstleistungen aushandeln, wobei die
Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage zum Tragen kommen. Der
großartige, äußerst lesenswerte Ökonom Friedrich August von Hayek
(„Der Weg zur Knechtschaft“) und viele seiner Kollegen sprechen von
Geldwirtschaften als emergenten Strukturen und spontanen Ordnungen.
Gemeint ist damit ein Gebilde, dessen Entstehung nicht auf
bewusstem Handeln beruht, und das ohnehin nicht planbar sei. Viel
zu unwägbar die ins Unendliche gehende Masse von Faktoren, die auf
die Verhaltensweisen, die Wünsche und Bedürfnisse von Individuen
und folglich auf die Mengen und Preise von tauschfähigen Gütern
einwirken können. Da Handel und Tausch immer von Menschen für
Menschen realisiert werden, und weil Geld ohne weiteres verschickt,
avisiert und überwiesen werden kann, definiert Geld die Reichweite
des vorstellbaren, ermessbaren Raumes, innerhalb dessen
zwischenmenschliche Beziehung stattfinden kann. Somit konstituiert
Geld den Raum, innerhalb dessen sich Zivilisation etabliert.
Allein Geld ermöglicht es, Fähigkeiten, Techniken und
Dienstleistungen zu kombinieren, sich die Bestandteile von
Endangeboten usw. zusammenzukaufen, sie zu rekombinieren und zu
neuen Produkten zusammenzusetzen, und zwar global. Zurück
zum Kleinen: Gesellschaft manifestiert sich überall dort, wo
Individuen Beziehungen eingehen. Die kleinste gesellschaftliche
Einheit ist die Familie. Dabei findet Familie schon dort statt, wo
sie noch gar nicht realisiert ist, nämlich in der Anbahnung von
Mann-Frau-Beziehungen. Selbst wenn die Anbahnung scheitert, so hat
sie doch den Sinn eines Vorraums. Je abstrakter die Beziehung, je
fremder also eine Person, mit der Interaktionen eingegangen werden,
umso mehr tendiert die Kommunikation zwischen den Einheiten in
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