Spezial: Overtourism in Venedig – Das Paradies hat seinen Preis
Im Kampf gegen den Massentourismus erhebt Venedig ab sofort 5 Euro
Eintritt. Kann das helfen und am Ende sogar als Vorbild für andere
Städte dienen?
28 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Zehntausende Touristen strömen jeden Tag nach Venedig. Sie tummeln
sich auf den kleinen Brücken und zwängen sich durch die engen
Gassen. Im Durchschnitt bleiben die Besucher zwei Nächte in der
Lagunenstadt, wobei die meisten noch am selben Tag auf die
Kreuzfahrtschiffe zurückkehren. Die Venezianer protestieren schon
seit Jahren gegen den so genannten "Overtourism". Und endlich
scheinen sie vom Rathaus erhört worden zu sein. Seit dem 25. April
müssen Tagestouristen 5 Euro zahlen, um das Centro Storico, die
Altstadt von Venedig, zu betreten. Zunächst nur an 29 ausgewählten
Tagen, dann generell ab 2025. Man sollte meinen, dass ein
kollektiver Seufzer der Erleichterung von Dorsoduro bis Castello zu
hören wäre. Das Gegenteil ist der Fall: Die überwiegende Mehrheit
der Einwohner ist entschieden gegen die Maßnahme. Denn es ist
unklar, was mit den Einnahmen geschehen soll. Und weil der geringe
Betrag kaum jemanden von einem Besuch abhalten dürfte.
So wie in Venedig, ist Massentourismus auch in anderen Städten
ein Problem. Doch wie kann ihm begegnet werden? Und wie lebt es
sich eigentlich in einer Stadt, in der es mehr Gästebetten als
Einheimische gibt? Um diese Fragen in einer neuen
Podcast-Spezialfolge von "Was jetzt?" zu beantworten, war Elise
Landschek vor Ort unterwegs. Sie hat mit Venezianern wie dem
78-jährigen Franco Migliori gesprochen, der fast sein ganzes Leben
hier verbracht hat und sich in seiner Heimat manchmal wie ein
"Lachs, der gegen den Strom schwimmt" fühlt. Mit Stadtrat Michele
Zuin, der an dem neuen Ticketsystem festhält, "weil Venedig den
Tourismus braucht". Und sie hat Jan van der Borg von der
Universität Ca'Foscari getroffen, der sich in seiner Forschung mit
dem Übertourismus beschäftigt. Er sagt: Die Stadt weiß nicht, was
sie sein will. Moderation und Produktion: Elise
Landschek Redaktion: Fabian Scheler, Helena Schmidt und Pia
Rauschenberger Mitarbeit: Almut Siefert, Clara Löffler Fragen,
Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de.
Weitere Links zur Folge: Venedig: Kann eine Eintrittsgebühr Venedig
retten? Tourismus in Venedig: Venedig scannen und sterben! Thema:
Venedig [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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sich auf den kleinen Brücken und zwängen sich durch die engen
Gassen. Im Durchschnitt bleiben die Besucher zwei Nächte in der
Lagunenstadt, wobei die meisten noch am selben Tag auf die
Kreuzfahrtschiffe zurückkehren. Die Venezianer protestieren schon
seit Jahren gegen den so genannten "Overtourism". Und endlich
scheinen sie vom Rathaus erhört worden zu sein. Seit dem 25. April
müssen Tagestouristen 5 Euro zahlen, um das Centro Storico, die
Altstadt von Venedig, zu betreten. Zunächst nur an 29 ausgewählten
Tagen, dann generell ab 2025. Man sollte meinen, dass ein
kollektiver Seufzer der Erleichterung von Dorsoduro bis Castello zu
hören wäre. Das Gegenteil ist der Fall: Die überwiegende Mehrheit
der Einwohner ist entschieden gegen die Maßnahme. Denn es ist
unklar, was mit den Einnahmen geschehen soll. Und weil der geringe
Betrag kaum jemanden von einem Besuch abhalten dürfte.
So wie in Venedig, ist Massentourismus auch in anderen Städten
ein Problem. Doch wie kann ihm begegnet werden? Und wie lebt es
sich eigentlich in einer Stadt, in der es mehr Gästebetten als
Einheimische gibt? Um diese Fragen in einer neuen
Podcast-Spezialfolge von "Was jetzt?" zu beantworten, war Elise
Landschek vor Ort unterwegs. Sie hat mit Venezianern wie dem
78-jährigen Franco Migliori gesprochen, der fast sein ganzes Leben
hier verbracht hat und sich in seiner Heimat manchmal wie ein
"Lachs, der gegen den Strom schwimmt" fühlt. Mit Stadtrat Michele
Zuin, der an dem neuen Ticketsystem festhält, "weil Venedig den
Tourismus braucht". Und sie hat Jan van der Borg von der
Universität Ca'Foscari getroffen, der sich in seiner Forschung mit
dem Übertourismus beschäftigt. Er sagt: Die Stadt weiß nicht, was
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