Folge 1276: CIVIL WAR - Der Krieg in uns

Folge 1276: CIVIL WAR - Der Krieg in uns

Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
7 Minuten
Podcast
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 6 Monaten

Bürgerkrieg – das ist weit weg in Beirut, in Syrien oder in
Libyen. Weit genug, um uns in eine falsche Sicherheit zu wiegen.
Alex Garland macht uns mit CIVIL WAR klar, dass auch bei uns „im
Westen“ ein Bürgerkrieg ausbrechen kann, dass sich auch bei uns
die zerbrechliche Struktur der Zivilisation auflösen kann.
Garland zeigt, wohin die irrationale Polarisierung, der Hass und
die Hetze uns führen kann: Ins Chaos, in tausendfache
Kriegsverbrechen. Und er holt den Bürgerkrieg so nah an uns
heran, dass es wirklich Angst macht. Dabei klammert er die
politischen Gründe für den Bürgerkrieg komplett aus, lässt uns
ratlos zurück, wer eigentlich warum gegen wen kämpft. Das wird
jeden politisch-interessierten Zuschauer frustrieren (was man in
unserem Podcast hören kann), ist aber eine sehr gute
Entscheidung.



Denn es geht Garland ganz bewusst nicht darum, eine Seite zu
wählen. In einem kommenden Bürgerkrieg in den USA, in einem Land,
in dem so viele Menschen Waffen haben, wird es kaum noch eine
Rolle spielen, wer warum gegen wen kämpft. Es wird darum gehen,
den zu töten, der einen selbst töten will. Und das bedeutet
Lynchmobs, das Ausleben von Rachefantasien, das bedeutet
tödlichen Rassismus und unendlich viele unschuldige Opfer. Direkt
vor unserer eigenen Haustür. Garland erzählt aber auch von der
Macht der Bilder, von ikonographischen Pressefotos, von der
Angstlust des Kriegsjournalismus in starken Bildern und einer
vielleicht schon fast provokativen Musikauswahl. Er zeigt die
jugendliche Euphorie (Cailee Spaeny) und das Zerbrechen an zu
vielen grauenhaften Bildern (großartig: Kirsten Dunst). Garlands
Antikriegsroadmovie ist eine Lektion. Und ein sehr guter Film. Im
Podcast direkt nach dem Kino am Mikrofon – mit unterschiedlichen
Meinungen: Heidi, Katharina und Thomas.

Unsere ersten Eindrücke von anderen Filmen von Alex Garland:


Men

Ex Machina

Sunshine

28 Weeks Later

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