Folge 1239: DIE LETZTE FAHRT DER DEMETER - Schiffbruch im Genre
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
13 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ich hatte mich sehr auf einen klassischen Grusel gefreut – der
Teaser sah nach hochwertiger Produktion aus. Man konnte das
Schlagen der Segel und das Knarzen der Schiffsdielen spüren. Ein
Schiff, eine Crew, ein Monster, wie einst an Bord der Nostromo.
Die Kulissen, das Schauspielensemble (Aisling Franciosi!), alles
perfekt. Aber dramaturgisch schlingert der Film durch seine
Laufzeit: In den ersten Minuten verschenkt er seine Pointe, in
den letzten zehn Minuten erleidet der Film Schiffbruch – nach dem
Schiffbruch. Dazwischen spult der Film brav seine erwartbaren
Stationen ab, ohne in seinem Genre selbst zu überzeugen.
Der Film hätte als „elevated horror“ ein anspruchsvolles
Kammerspiel werden können und die Geschichte erzählen können vom
Kampf der Aufklärung und Wissenschaft gegen die schwarze Magie
des Vampirismus. Oder er hätte einfach ein solider,
einfallsreicher Genrefilm sein können, der die Zuschauer
überrascht, erschreckt oder zumindest ordentlich gruselt. DIE
LETZTE FAHRT DER DEMETER macht von beiden ein kleines bisschen
und nichts davon richtig. Für das gleiche Geld hätte man einen
sehr viel besseren Film machen können. Am Mikrofon direkt nach
dem Kino: Kathrin, Hendrik, Tom und Thomas.
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