Folge 1230: INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY - Time waits for nobody

Folge 1230: INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY - Time waits for nobody

Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 1 Jahr

Nostalgie ist ein süßes Gift, harmlos nur in kleinen Mengen.
Nostalgie lenkt davon ab, dass alles seine Zeit hat. Die Zeit von
INDIANA JONES, das waren die 1980er, das waren die drei Filme,
die aus der besonderen Zusammenarbeit der beiden Nerds Lucas und
Spielberg zwischen 1981 und 1989 hervorgegangen sind. Mit dem
Ritt in den Sonnenuntergang am Ende des dritten Films war auch
ein perfektes Ende gefunden worden. Aber Nostalgie und mehr noch
die Aussicht auf fette Einnahmen an den Kinokassen führten zum
erschreckend absurden vierten Teil und jetzt zu einem fünften
Film. Ohne den direkten Einfluss von Lucas und Spielberg. Um es
gleich vorwegzusagen: Er ist besser als befürchtet, aber er kann
die Zeit nicht zurückdrehen – was witzigerweise genau die
Handlung des Films beschreibt



Prof. Dr. Henry Jones geht gerade in den Ruhestand, als seine
Patentochter ihn in ein letztes Abenteuer zieht. Alles dreht sich
um den Mechanismus von Antikythera, eine Erfindung des
Archimedes, die ganz besondere Kräfte hat. Phoebe Waller-Bridge
und der ganze Writers Room haben viele Protagonisten aus den
früheren Film wieder zurückgebracht (Karen Allen! John
Rhys-Davies!), es gibt Schlangen und Verfolgungsjagden, der Hut
wird geschnappt, die Peitsche wird geschwungen, Nazis werden
verprügelt, auch wenn der Rücken des altgewordenen Helden kneift.
Harrison Ford ist wunderbar grumpy und Patentochter Helena ist
die energiegeladene Partnerin, die Indiana Jones und den Film
vorantreibt. Irgendwann wird das unvermeidliche Fantasy-Element
aktiv – was inhaltlich passt, sich aber dennoch merkwürdig
anfühlt.



Regisseur James Mangold macht alles richtig, die Bilder, die
Farben und die Atmosphäre stimmen, selbst der verjüngte Indiana
in den Rückblicken funktioniert, aber Spielbergeske
Kameraeinstellungen (Ihr erinnert Euch noch an die vergifteten
Oliven?) sind mir nicht aufgefallen. Wie dem auch sei: Das Rad
des Schicksals lässt sich genau wie das Rad der Zeit nicht
zurückdrehen. Der fünfte Film ist so gut wie er sein konnte, vor
dem Hintergrund, dass die Zeit von Indiana Jones seit mehr als 30
Jahren bereits vorbei ist. Wir ziehen direkt nach dem Film ein
positives Fazit und sind uns einig: Es braucht keinen weiteren
Indiana-Jones-Film mehr. Direkt nach dem Kino am Mikrofon: Peter,
Harald, Tom und Thomas.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: