Folge 1190: WOMEN TALKING / DIE AUSSPRACHE - Gegen die Gewalt

Folge 1190: WOMEN TALKING / DIE AUSSPRACHE - Gegen die Gewalt

19 Minuten
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 1 Jahr

Mit einem Betäubungsmittel für Vieh wurden die Frauen einer
Mennonitengemeinde narkotisiert und vergewaltigt. Als die Opfer
sich äußern, erklären die Ältesten (Männer), dass es der Teufel
gewesen sei oder dass die Frauen sich wichtig machen wollten. Bis
die Täter erwischt und verhaftet werden. Als alle Männer in die
Stadt gehen, um für die Täter Kaution zu zahlen, werden die
Frauen aufgefordert, den Tätern zu verzeihen – ansonsten müssten
sie die Gemeinde verlassen und würden nicht in das Himmelreich
einkehren. Die Frauen treffen sich zu einer Aussprache, ob sie
bleiben und den Männern verzeihen sollen, ob sie bleiben und
kämpfen sollen oder ob sie die Gemeinde verlassen sollen. Eine
ausgewählte Gruppe von Frauen trifft sich ohne Wissen der Männer
zu einer Aussprache – sie haben einen Tag sich zu
entscheiden.



Nur selten verlässt der Film die Scheune, in denen die Frauen
diskutieren. Bildung ist ihnen verboten, sie brauchen den jungen
Lehrer der Gemeinde (Ben Whishaw), um Protokoll zu führen, da sie
weder lesen noch schreiben können. Aber sie wissen, dass sie die
Gewalt nicht länger ertragen können, dass sie zu Mörderinnen
werden, wenn die Männer zurückkommen. Gegenseitige Vorwürfe und
Solidarität, Wut, Rachefantasien und Geduld durchziehen die
Gespräche. Katharina und Thomas sind nach dem Film noch sehr
berührt. Der Schmerz der Frauen, ihre Verzweiflung und ihre Kraft
werden fühlbar und am Ende hat das Publikum Angst vor den
Männern, die zurückkommen werden. Sarah Polley schafft es, die
Übergriffe nicht zu zeigen, überhaupt (außer dem Lehrer) keine
Männer zu zeigen – sie konzentriert sich ganz auf die Gesichter
und Stimmen der Frauen. Nicht ganz – Katharina und Thomas hätten
auch gerne auf die Filmmusik, die angedeutete Liebesgeschichte
und die Offstimme verzichtet. Es hätte den Film noch
eindrücklicher gemacht, als er ohnehin schon ist.

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