Folge 1172: SHE SAID - Das Ende der Unantastbarkeit

Folge 1172: SHE SAID - Das Ende der Unantastbarkeit

15 Minuten
Podcast
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 1 Jahr

Es ging nicht nur darum einen Vergewaltiger zu stoppen, einen
sehr erfolgreichen Mann, der seine Macht ausgenutzt hat, um junge
Frauen, die von ihm abhängig waren, zu belästigen, auszunutzen,
sich an ihnen zu vergehen und ihre Leben zu zerstören. Es ging
auch auch darum, das System aufzudecken, dass diesen Mann über
Jahrzehnte geschützt hat – ein System von Drohungen und
Schweigeverträgen, an dem viele beteiligt waren, Mitarbeiter, der
Vorstand seiner Firma, Detektive und Anwälte. Und wer sich
wehrte, dessen Karriere war vorbei. Alle, die es versucht hatten,
waren daran gescheitert, die Wahrheit über den unantastbaren
Hollywood-Mogul Harvey Weinstein zu veröffentlichen. Erst den
beiden Journalistinnen Megan Twohey und Jodi Kantor ist es
gelungen – ihre Recherche in der New York Times und der Mut der
Frauen, die ihre Geschichte erzählt haben, beendete das
frauenverachtende System Weinstein.



Maria Schraders Film konzentriert sich auf die langwierige, harte
Arbeit, auf die Recherche, auf die Arbeit der Journalistinnen,
die Geduld, die Rückschläge, die Zweifel, die unzähligen
Telefonate. Dabei entwickelt der Film eine sogartige Wirkung:
Während auf der Bildebene nur zwei Frauen hin und her laufen und
telefonieren, steigt die Spannung immer weiter und erreicht
Höhepunkte, wenn ein Stapel Papier auf einen Tisch gelegt wird
oder ein Handy auf einem Tisch zurückgelassen wird. Der Film
zeigt das Aufeinandertreffen völlig verschiedener Vorstellungen.
Während die Monstrosität Weinsteins für ein mitleidloses,
ausbeutendes, toxisches Patriarchat steht, verkörpern die
Journalistinnen eine gleichberechtigte Welt, in der Frauen
Top-Jobs haben und darin brillant sind und ihre Ehemänner
versuchen, ihnen den Rücken freizuhalten.



Maria Schrader hat den richtigen Weg gefunden, diese Geschichte
zu erzählen und einen großen Journalistinnenfilm geschaffen. Das
finden – fast – alle der Üblichen Verdächtigen. Im Mainzer
Programmkino Capitol dabei und direkt nach dem Film am Mikrofon
waren: Heidi, Bettina, Kathrin, Johanna, Katharina und Thomas.

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