Folge 1168: BLACK PANTHER - WAKANDA FOREVER – Das Tabu von Tod und Trauer
14 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Der tragische Tod von Chadwick Boseman hat eine große Karriere
beendet, als sie gerade richtig angefangen hatte. Millionen
Zuschauer hatten sich darauf gefreut, den so talentierten und so
charismatischen Schauspieler in den nächsten Jahrzehnten in
vielen Hauptrollen zu sehen. Auch Kevin Feiger und Ryan Coogler
hatten mit ihm und Black Panther großes vor. Sie haben sich gegen
eine Neubesetzung der Rolle entschieden und eine neue Geschichte
konzipiert, eine Geschichte, wie es sie im Unterhaltungskino
selten gibt, über Trauer, Wut, Verzweiflung, Rache, über den Tod
und über den Versuch neu zu beginnen. Dabei zeigt der Film immer
wieder eine Ernsthaftigkeit und eine Schwere in der Trauer um
Back Panther/T’Challa, dass man den Eindruck hat, die Trauer um
Chadwick Boseman ist in diesen Film eingeflossen. Das haben wir
nicht erwartet. Und wir haben auch nicht erwartet, dass der Film
sich so klar und unüberhörbar mit Kolonialismus und der
politischen Realität der Ressourcenkriege auseinandersetzt. Wir
haben nicht gerechnet mit der Leichtigkeit, mit der der Film zu
98 Prozent auf weiße Darsteller verzichtet oder damit, dass fast
alle klugen und fast alle kämpfenden Charaktere schwarze Frauen
sind. Es war verdammt an der Zeit. Repräsentation ist wichtig, so
viel wichtiger als die meisten weißen Zuschauer denken, für die
bisher fast alle Filme gemacht worden waren.
Shuri, T’Challas Schwester, kann ihren Bruder nicht retten, der
in den ersten Minuten des Films an einer unbekannten Krankheit
stirbt. Während die Trauer Shuri (Letitita Wright) und Königin
Ramonda (phänomenal: Angela Bassett) belastet, versuchen alle
Staaten an das Vibranium zu kommen und hoffen, dass Wakanda ohne
den Schutz des Black Panther sich nicht wehren kann. Aber die
eigentliche Gefahr kommt aus dem Meer und das wollen wir hier
nicht spoilern. Im Podcast direkt nach dem Film versuchen
Johanna, Tom und Thomas sich zu erklären, warum der Film so
gelungen ist und so einen tiefen Eindruck hinterlassen hat –
obwohl eigentlich einige Dinge gar nicht gehen: Ein Held hat
alberne Flügelchen am Fuß wie eine Hermes-Parodie, die Songs sind
eine Ethnowellnesszumutung (aber der Score ist super!) und wer
zur Hölle ist auf die Idee gekommen, „Wakanda Forever“ ins
Deutsche am besten mit „Wakanda über alles!“ zu übersetzen? Aber
das alles macht dem Film nichts aus. Das ist so gutes Kino, wie
ein Mainstreamsuperheldenunterhaltungsfilm es nur sein kann.
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