Folge 1160: VESPER - Überleben nach dem Ende der Welt
14 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
In der nahen Zukunft wird die Menschheit versuchen gegen
ökologische Katastrophen synthetische Biologie einzusetzen – die
biogenetischen Maßnahmen scheitern vollständig. Alle Tiere, fast
alle essbaren Pflanzen werden ausgelöscht, stattdessen entstehen
feindliche, giftige Pflanzen. Die wenigen verbliebenen Menschen
kämpfen ums Überleben. Im Mittelpunkt des Films steht das Mädchen
Vesper (Raffiella Chapman), sie versucht die biosynthetischen
Veränderungen zu verstehen und versucht ihren todkranken Vater zu
beschützen. Dabei hält sie Abstand zum grimmigen Anführer Jonas
(Eddie Marsan) und verheimlicht vor ihm, dass sie ein Mädchen
(Rosy McEwen) gefunden hat, das aus der Zitadelle kommt, wo
Menschen über Technik und Wohlstand verfügen. Die Zitadelle
tauscht mit den Menschen „draußen“ sterilisiertes Saatgut gegen
Blutkonserven …
Der litauische Near-Future-Science-Fiction ist ebenso
erschreckend realistisch in seiner Saatgut-Prognose wie in seiner
Darstellung der menschlichen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch
der wirtschaftlichen und öffentlichen Ordnung: Über Technologie
verfügende Gruppen werden sich isolieren von den Menschen, die
den katastrophalen Lebensbedingungen ungeschützt ausgeliefert
sein werden. Dabei beweist der Film einen enormen
Erfindungsreichtum und beeindruckende Gestaltungskraft: Die neuen
Pflanzen sind ebenso furchterregend wie wunderschön, sie
leuchten, beißen, streicheln und saugen den Menschen das Blut
aus. Noch schlimmer aber ist der Kampf der Menschen
untereinander, der Verlust von Moral und Menschlichkeit. Dabei
deutet der Film auch sexuelle Gewalt an. Direkt nach dem Kino
(wir haben den Film OmeU im Palatin gesehen) sind Johanna und
Thomas sehr beeindruckt und empfehlen dieses düsteren,
meisterhaften Science-Fiction-Film aus Litauen.
Die schlechte Tonqualität bitten wir zu entschuldigen - wir waren
ohne unsere übliche Ausrüstung unterwegs.
WICHTIG: Wir haben VESPER im Programmkino
Capitol&Palatin in Mainz gesehen, sehr viele
SchönerDenken-Episoden zu anspruchsvolleren Filmen sind vor
diesem Programmkino aufgezeichnet worden. Dieses Kino ist die
Grundlage der Kinokultur in Mainz: Das Programm ist hervorragend
kuratiert – besondere Filme aus vielen unterschiedlichen Genres
und Nationen, immer wieder auch in Originalsprache, dazu viele
Veranstaltungen. Dem Programmkino Capitol&Palatin droht durch
ein Gebäudekauf durch ein großes Immobilienunternehmen die
Schließung. Mehr Informationen gibt es hier und
hier. Eine Petition zum Erhalt dieses wichtigen
Kinos gibt es hier. Bitte unterstützen!
Text und Podcast stehen unter der Creative Commons-Lizenz
BY-NC-ND 4.0
Quelle: SchönerDenken
Musik von Johannes Klan
Vesper
Litauen 2022, 114 Min., Regie: Kristina Buozyte und Bruno Samper
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