Folge 1131: THE POWER OF THE DOG: Die Zerbrechlichkeit der Männerbilder

Folge 1131: THE POWER OF THE DOG: Die Zerbrechlichkeit der Männerbilder

35 Minuten
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 2 Jahren

Vor seinem Willen weichen Mensch und Tier zurück: Der reiche
Farmer Phil Burband ist ein harter Westerner, eine Führungsfigur,
ein Alpha-Mann, jähzornig, und grausam gegen seine neue
Schwägerin Rose, die seinen schwächlichen Bruder George
geheiratet hat. Eine Konstellation wie in einem griechischen
Drama: König, Bruder des Königs, Frau des Bruders und dann kommt
Peter, der Sohn von Rose, auf die Ranch – er ist die Reagenz, die
dramatische Ereignisse auslösen wird. Peter ist ein schlaksiger,
ungeschickter, unmännlich wirkender Student, der andere Seiten
verborgen hält. Aber auch der harte Phil Burbank (atemberaubend:
Benedict Cumberbatch) ist anders, als es auf den ersten Blick
aussieht.



Phil und Peter bekriegen sich, bis Phil sich für den Jungen
öffnet. Wer die spärlichen Hinweise auf kommende Tragik erkennt,
bekommt zum fesselnden Psychodrama vor umwerfender Landschaft,
noch eine richtige Schippe Hitchcock dazu. Das alles in perfekter
Langsamkeit von Jane Campion meisterhaft inszeniert. Ein
Präriekammerspiel über sichtbare und unsichtbare Stärke, über die
Zerbrechlichkeit von Männerbildern und von unerfüllter,
verdrängter Sexualität. Ein großer Film, der seine ganze Wucht
vielleicht erst beim zweiten Anschauen entfaltet. Am Mikrofon
direkt nach dem Film: Johanna, Götz und Thomas, die über Hände in
einer Waschschüssel, über Moral, Schuld und Andeutungen
diskutieren.

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