Folge 11: Ist Trauern politisch?
48 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Ist das Trauern, der „Widerstand gegen das Verschwinden“, wie
Heribert Prantl es einst formulierte, ein politischer Akt? Für
mich ist es das. Ich trauere derzeit um meinen Vater, der letzte
Woche nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreise der Liebsten und
Engsten verstarb. Ich frage mich: Ist das Trauern, wenn es sein
darf, wenn es praktiziert wird, nicht auch im politischen Sinne
eine große Chance, verbindende Schicksale, gar „kollektive
Wunden“ zu entdecken und zu politisieren? Ich beschäftige mich
mit der „Jin, Jinan, Azadî“-Bewegung im Iran, welche eine
beeindruckende Kraft aus dem Trauern entwickelte und eine
Vorstellung des Lebens entwickelte, welche es zu erkämpfen gilt.
Deswegen auch für mich die Frage, als Trauernder: Warum ist das
Privatsache? Und welche Schicksale, die der Kapitalismus
hervorbringt, werden zu wenig betrauert?
Eine sehr persönliche Folge. Ich danke Euch allen fürs Zuhören
und Mitfühlen.
Liebe Grüße,
Euer Joppel
Hier der Link zur Sendung von WDR Kosmos: Iran im Herzen.
22.12.2023 mit Parastou Forouhar und Max
Czollek.
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