Nicolas Olinger - Charakterwinzer aus Iphofen, der in keine der gängigen Schubladen passt
Nicolas Olinger aus Iphofen ist zu Gast im Podcast "Genuss im Bus"
49 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews mit Winzern und Menschen aus der Wein- & Food-Szene
Beschreibung
vor 6 Monaten
Ein weiteres Mal bin ich bei meiner Suche nach interessanten,
charakterstarken Jungwinzern in Franken fündig geworden, einer
Region, die ja leider immer noch etwas unter dem Radar läuft und im
Schatten der an Rhein und Mosel gelegenen Anbaugebiete steht. Mag
sein, dass das Gros der Weine in den vergangenen Jahrzehnten
tatsächlich nicht viel mehr Aufmerksamkeit verdiente, aber seit ein
paar Jahren ist Bewegung in die Sache gekommen. Die
Herangehensweise wird individueller, die Pflege der Weinberge wird
intensiviert und im Keller wird zurückhaltender gearbeitet. Immer
mehr vor allem junge Winzerinnen und Winzer haben erkannt, dass in
einer globalisierten, scheinbar grenzenlos gewordenen Weinwelt das
Originelle, das Authentische und Unverwechselbare auf besondere Art
und Weise wertvoll geworden ist. Damit Weine mit echtem
Ursprungscharakter möglich werden, widerstehen sie den Verlockungen
der modernen Önologie, verzichten sie auf Reinzuchthefen und
Gärenzyme, aufs Filtrieren und Schönen. Sie wagen Persönlichkeit
mit Ecken und Kanten und sie sind bereit, auf diesem Weg Risiken in
Kauf zu nehmen. Einer dieser Charakterwinzer ist Nicolas Olinger
aus Iphofen. Nach Winzerausbildung und Auslandsaufenthalten hat er
zunächst eine Sommelierausbildung absolviert, dann in Geisenheim
internationale Weinwirtschaft studiert. Ich habe ihn in Iphofen
besucht, er hat mir seine Weinberge gezeigt und ich hatte
Gelegenheit, mich durch sein Sortiment zu verkosten. Dabei bin ich
nicht nur exzellenten, ungemein harmonischen, balancierten und fein
texturierten Weinen begegnet - animierenden, kräuterwürzigen
Silvanern ebenso wie gnadenlos guten Burgundern, sondern mit Nico
einem Winzer, der mit viel Herzblut und Leidenschaft, aber auch
einer guten Portion Gelassenheit und Nachdenklichkeit zu Werke
geht. In dem einen Moment sprüht er nur so vor Begeisterung für die
kreativen Möglichkeiten seines Berufs, um dann wenige Augenblicke
später voller Demut zu konzedieren, dass sich die Natur nicht
beherrschen lässt, dass er als Landwirt ihr zu dienen habe. Keine
Frage, Nico liebt seinen Beruf und doch begegnet er seinem
Berufsstand mit einer gewissen kritischen Distanz. Er hat den Mut,
seinen eigenen Weg zu gehen. Der Versuch, ihn in eine der gängigen
Schubladen zu stecken, ist zum Scheitern verurteilt. Macht Euch
selbst ein Bild.
charakterstarken Jungwinzern in Franken fündig geworden, einer
Region, die ja leider immer noch etwas unter dem Radar läuft und im
Schatten der an Rhein und Mosel gelegenen Anbaugebiete steht. Mag
sein, dass das Gros der Weine in den vergangenen Jahrzehnten
tatsächlich nicht viel mehr Aufmerksamkeit verdiente, aber seit ein
paar Jahren ist Bewegung in die Sache gekommen. Die
Herangehensweise wird individueller, die Pflege der Weinberge wird
intensiviert und im Keller wird zurückhaltender gearbeitet. Immer
mehr vor allem junge Winzerinnen und Winzer haben erkannt, dass in
einer globalisierten, scheinbar grenzenlos gewordenen Weinwelt das
Originelle, das Authentische und Unverwechselbare auf besondere Art
und Weise wertvoll geworden ist. Damit Weine mit echtem
Ursprungscharakter möglich werden, widerstehen sie den Verlockungen
der modernen Önologie, verzichten sie auf Reinzuchthefen und
Gärenzyme, aufs Filtrieren und Schönen. Sie wagen Persönlichkeit
mit Ecken und Kanten und sie sind bereit, auf diesem Weg Risiken in
Kauf zu nehmen. Einer dieser Charakterwinzer ist Nicolas Olinger
aus Iphofen. Nach Winzerausbildung und Auslandsaufenthalten hat er
zunächst eine Sommelierausbildung absolviert, dann in Geisenheim
internationale Weinwirtschaft studiert. Ich habe ihn in Iphofen
besucht, er hat mir seine Weinberge gezeigt und ich hatte
Gelegenheit, mich durch sein Sortiment zu verkosten. Dabei bin ich
nicht nur exzellenten, ungemein harmonischen, balancierten und fein
texturierten Weinen begegnet - animierenden, kräuterwürzigen
Silvanern ebenso wie gnadenlos guten Burgundern, sondern mit Nico
einem Winzer, der mit viel Herzblut und Leidenschaft, aber auch
einer guten Portion Gelassenheit und Nachdenklichkeit zu Werke
geht. In dem einen Moment sprüht er nur so vor Begeisterung für die
kreativen Möglichkeiten seines Berufs, um dann wenige Augenblicke
später voller Demut zu konzedieren, dass sich die Natur nicht
beherrschen lässt, dass er als Landwirt ihr zu dienen habe. Keine
Frage, Nico liebt seinen Beruf und doch begegnet er seinem
Berufsstand mit einer gewissen kritischen Distanz. Er hat den Mut,
seinen eigenen Weg zu gehen. Der Versuch, ihn in eine der gängigen
Schubladen zu stecken, ist zum Scheitern verurteilt. Macht Euch
selbst ein Bild.
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