Das Löwendenkmal in Luzern – reaktionär und modern zugleich
Das Löwendenkmal erinnert an das Massaker an Schweizer Gardisten
von 1792 in Paris. Auch Carl Pfyffer war einer der Gardisten. Sein
Glück: Er war in den Ferien. Traumatisiert von den Ereignissen
entschloss er sich, den Getöteten ein Denkmal zu setzen.
26 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Das Löwendenkmal erinnert an das Massaker an Schweizer Gardisten
von 1792 in Paris. Auch Carl Pfyffer war einer der Gardisten. Sein
Glück: Er war in den Ferien. Traumatisiert von den Ereignissen
entschloss er sich, den Getöteten ein Denkmal zu setzen. Im Sommer
1792 kommt der französische König Louis XVI. unter Druck. Im Zuge
der französischen Revolution beantragt die Nationalversammlung
seine Absetzung. Seine französische Garde hat sich schon zu Beginn
der Revolution mit dem Volk verbündet. Zu seinem Schutz bleiben ihm
etwa 1500 Schweizer Gardisten. Hunderte von ihnen werden bei einem
Aufstand vom Volk überrannt und getötet. An dieses Ereignis
erinnert das Löwendenkmal in Luzern. Kopf und Motor hinter dem
Denkmal war Carl Pfyffer, ein Vertreter der alten Ordnung und der
Aristokratie. Er gehörte einer Familie an, für die Kriegsdienste
ein Geschäft waren, mit dem sich Reichtum anhäufen liess. Dieses
Militärunternehmertum geht mit dem Tod der Schweizer Söldner zu
Ende. Auch dafür steht das Löwendenkmal. Und es steht für den neu
aufkommenden Tourismus in Luzern. Von Beginn weg wird das Denkmal
als Sehenswürdigkeit vermarktet und lockt Touristen an. Bis heute.
Aktuell besuchen jedes Jahr Hundertausende das Denkmal und machen
ein Selfie mit dem Löwen. Deshalb sagt der Luzerner Historiker Jürg
Stadelmann in dieser Zeitblende: «Das Löwendenkmal war schon immer
ein Ort des Histotainment, ein Ort also, an dem mit Geschichte
unterhalten wird.» Feedback, Fragen oder Wünsche bitte an
zeitblende@srf.ch Gesprächspartner: * Claudia Hermann,
Kunsthistorikern * Jürg Stadelmann, Historiker
Verwendete/weiterführende Literatur und Quellen: * «In die Höhle
des Löwen – 200 Jahre Löwendenkmal Luzern», Verlag Pro Libro Luzern
von 1792 in Paris. Auch Carl Pfyffer war einer der Gardisten. Sein
Glück: Er war in den Ferien. Traumatisiert von den Ereignissen
entschloss er sich, den Getöteten ein Denkmal zu setzen. Im Sommer
1792 kommt der französische König Louis XVI. unter Druck. Im Zuge
der französischen Revolution beantragt die Nationalversammlung
seine Absetzung. Seine französische Garde hat sich schon zu Beginn
der Revolution mit dem Volk verbündet. Zu seinem Schutz bleiben ihm
etwa 1500 Schweizer Gardisten. Hunderte von ihnen werden bei einem
Aufstand vom Volk überrannt und getötet. An dieses Ereignis
erinnert das Löwendenkmal in Luzern. Kopf und Motor hinter dem
Denkmal war Carl Pfyffer, ein Vertreter der alten Ordnung und der
Aristokratie. Er gehörte einer Familie an, für die Kriegsdienste
ein Geschäft waren, mit dem sich Reichtum anhäufen liess. Dieses
Militärunternehmertum geht mit dem Tod der Schweizer Söldner zu
Ende. Auch dafür steht das Löwendenkmal. Und es steht für den neu
aufkommenden Tourismus in Luzern. Von Beginn weg wird das Denkmal
als Sehenswürdigkeit vermarktet und lockt Touristen an. Bis heute.
Aktuell besuchen jedes Jahr Hundertausende das Denkmal und machen
ein Selfie mit dem Löwen. Deshalb sagt der Luzerner Historiker Jürg
Stadelmann in dieser Zeitblende: «Das Löwendenkmal war schon immer
ein Ort des Histotainment, ein Ort also, an dem mit Geschichte
unterhalten wird.» Feedback, Fragen oder Wünsche bitte an
zeitblende@srf.ch Gesprächspartner: * Claudia Hermann,
Kunsthistorikern * Jürg Stadelmann, Historiker
Verwendete/weiterführende Literatur und Quellen: * «In die Höhle
des Löwen – 200 Jahre Löwendenkmal Luzern», Verlag Pro Libro Luzern
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