Digitalisierung ein Trend? Leg Dich ruhig wieder hin!

Digitalisierung ein Trend? Leg Dich ruhig wieder hin!

12 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“ (Hermann Hesse)  
Immer mehr Menschen scheinen allmählich zu begreifen, dass die
Digitalisierung ein Trend ist, der das Potential hat,
internationale Geschäftsleben, ja ganze Gesellschaften
umzukrempeln. Das ist bitter. Warum? Weil diejenigen, die in der
Digitalisierung einen „Trend“ zu erkennen glauben, ihn längst
verpennt haben, den Trend. Also nicht nur, weil es sich so schön
reimt. Die Wirkungen der Digitalisierung gehen nämlich über einen
Trend weit hinaus. Schon längst verändern sie das ganze Leben, das
Werden und Vergehen der Menschheit. Bleiben wir aber beim Business,
denn mit philosophischen Fragen wollen wir uns ausnahmsweise mal
nicht befassen. Es geht um die rein praktischen Probleme, die mit
der Umstellung von analogen Verfahren auf digitale einhergehen. Und
um deren Lösung, also um das, was man als „Digitale Transformation“
bezeichnet. Eigentlich bedeutet Digitalisierung in der Praxis des
geschäftlichen Alltags nichts anderes als die Fähigkeit, vorhandene
Produkte und Dienstleistungen in digital erreichbare Angebote zu
verwandeln und sie jedem Menschen zugänglich zu machen, ganz egal,
an welchem Ort der Erde er sich gerade befindet. Dies setzt immer
auch politische Entscheidungen voraus, deren Rechtsfolgen dann die
Übernahme der digitalen Technologien durch die Wirtschaft und auch
die staatlichen Institutionen in dem Land ermöglichen, für die
solche Entscheidungen gefällt werden.   Auch der Staat darf
nicht zum Penner werden   Einige Staaten gehen, z.B. wenn es
um die Digitalisierung von Steuererklärungen und des Steuereinzugs
geht, viel, viel weiter, als es Deutschland bisher mit der
gefürchteten (weil zum Teil dysfunktionalen) ELSTER-
Steuerdatentransfer der Fall ist. Finnland hat nicht nur die
Steuererklärung digitalisiert, sondern darüber hinaus noch eine
Menge für den Steuerbürger nützliche Services und Beratungsangebote
geschaffen. Unter Garantie würden in Deutschland die Datenschützer
sofort Sturm laufen gegen das in Finnland praktizierte
Dateneinzugsverfahren, das den Steuerbehörden automatisch (digital)
die Lohnbescheide sowie den Kontostand und andere sensible
Informationen übermittelt. In der Tat muss man das nicht unbedingt
gutheißen. Auf der anderen Seite bietet dieses Verfahren auch
Vorteile: So schicken Finnlands Finanzämter den
Erklärungspflichtigen nach Erhalt deren Daten umgehend, also
digital, Tipps für die Steuergestaltung zu, deren Inanspruchnahmen
nicht selten zu Lasten des Staates gehen. Neue Regeln   Die
Spieler stellen sich neu auf, folgen neuen, flüssigen Regeln.
Arbeit, Handel, alle zwischenmenschlichen Transaktionen werden neu
definiert und neu justiert. Indem staatliche wie nichtstaatliche
Institutionen und Organisationen eine neue DNA erhalten, verändern
sich auch deren Beziehungen zur Umwelt. Und zwar auf mindestens
vier verschiedenen Ebenen:   1.Auf der Prozessebene 2.Auf der
Organisationsebene 3.Auf der Transaktionsebene 4.Auf der
gesellschaftlichen Ebene.   Dass der Nutzen der
Digitalisierung sogar an den vorhergehenden Industriellen
Revolutionen gemessen extrem ist, braucht nicht schon wieder betont
zu werden. Auch, dass durc

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