Beschreibung

vor 7 Jahren
Das in seiner Form und seinen Auswirkungen gegenüber früheren
disruptiven Veränderungen der Wirtschaft neuartige Phänomen der
digitalen Disruption stellt Ökonomen vor das Problem der
systematischen und terminologischen Einordnung. Im Vordergrund
stehen Fragen, die sich auf folgende Tatsachen beziehen:  
Haben wir es bei der Digitalisierung mit einer völlig neuartigen
technisch-industriellen Revolution zu tun, die auf ständig sich
weiter entwickelnden Produkten digitaler Soft- und Hardware
basiert. Da sie alte Industrien immer weiter verdrängen, gehören
sie der Kategorie der disruptiven Neuerungen an.   Ermöglichen
die neuen globalen Marktplätze im World Wide Web neue,
revolutionäre, althergebrachte Modalitäten verdrängende
(disrumpierende) Geschäftsmodelle.   Die Analyse und
Auswertung derartiger wirtschaftlich-technologischer Umwälzungen
war die Domäne des österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter, der
im vergangenen Jahrhundert den Begriff der „schöpferischen
Zerstörung“ prägte.   Schumpeter war richtigerweise davon
überzeugt, dass wirtschaftlicher Fortschritt allein auf die
Initiativen innovativer Unternehmer zurückgeht. Sein
individualistischer Realismus stand dem metaphysischen
Geldverbrennungsetatismus  z.B. des amerikanischen Ökonomen
John Maynard Keynes diametral gegenüber.   Primäre
unternehmerische Handlungsmotive sind laut Schumpeter der
„Siegerwillen“, das „Kämpfenwollen“, das „Erfolghabenwollen“, aber
auch der Wunsch nach sozialem Aufstieg. Schumpeter hatte das
Unternehmertum betreffend ziemlich puristische Ansichten. Er fand,
„(…) dass jemand grundsätzlich nur dann Unternehmer ist, wenn er
eine neue Kombination durchsetzt.“ Sobald der Unternehmer dazu
übergeht, die Firma auf Basis der Neuerung weiter zu betreiben,
verlöre er seinen Charakter.   Nach Schumpeter setzt der
Unternehmer das Neue durch - im Unterschied zum Erfinder, der es
entwickelt.   Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog
appellierte in den 90er Jahren angesichts der sich gegenseitig
blockierenden politischen Parteien an die Unternehmer, wenigstens
sie mögen sich doch bitte auf ihren Kampfeswillen besinnen, um den
vor sich hin dümpelnden „kranken Mann Europas“, also Deutschland,
aus dem Morast zu ziehen. Sie hätten sozusagen die Pflicht, ihre
Autorität und ihre Fähigkeiten zum Wohle des Ganzen einzubringen.
  Schumpeters Konzept der „schöpferischen Zerstörung  
“In Schumpeters Augen beschreibt der "Sturm der schöpferischen
Zerstörung" den "Prozess der industriellen Mutation, der die
ökonomische Struktur immerzu revolutioniert, ständig das Alte
zerstört und unaufhörlich Neues erschafft".     Als
Erkenntnisvorlage diente Schumpeter „die Eisenbahnfahrt des
Mittleren Westens (der USA), wie sie von der Eisenbahngesellschaft
‚Illinois Central‘ initiiert worden war." Er schrieb: "Die Illinois
Central bedeutete nicht nur ein sehr gutes Geschäft, während sie
gebaut wurde und während neue Städte um sie herum gebaut wurden und
Land kultiviert wurde, sondern sie (die Illionois Central) schrieb
das Todesurteil für die (alte) Landwirtschaft des Westens.“  
Es gibt kein größeres Risiko als sich auf seinen Lorbeeren
auszuruhen   Aber auch U

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