Was wäre, wenn jemand die Gutenberg-Bibel raubt? Kulturgutschutz in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs

Was wäre, wenn jemand die Gutenberg-Bibel raubt? Kulturgutschutz in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs

1 Stunde 11 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine verursacht nicht nur
enormes menschliches Leid, er richtet sich auch gezielt gegen die
Kultur des Landes. Die geschichtliche und kulturelle Identität
der Ukraine soll ausgelöscht werden, um den gesellschaftlichen
Zusammenhalt zu zerstören und die Widerstandskraft zu brechen.
Deshalb werden historische Gebäude, Denkmäler und
Ausgrabungsstätten angegriffen, Bibliotheken und Archive
zerstört, Kunstschätze geraubt und an unbekannte Orte verlagert –
die Schäden und Verluste an ukrainischem und europäischem
Kulturerbe sind jetzt schon unermesslich.


Die Menschen in der Ukraine, besonders die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter betroffener Kultureinrichtungen, bemühen sich oft
unter lebensbedrohlichen Bedingungen, ihr gefährdetes kulturelles
Erbe zu schützen. Sie werden hierbei von einem Netzwerk von
Initiativen im In- und Ausland unterstützt. Eine wichtige Rolle
spielt dabei das mit bedeutenden Bundesmitteln des Auswärtigen
Amts unterstützte Ukraine Art Aid Center, welches seit März 2022
mehr als 600 ukrainische Kulturinstitutionen mit Sachspenden
unterstützt und zahlreiche Projekte für den Kulturgutschutz vor
Ort ermöglicht hat.


Die hier aufgezeichnete Netzwerkveranstaltung, die am 23.11.2023
im Hamburger Bahnhof in Berlin stattfand, war eine Kooperation
zwischen verschiedenen Institutionen, darunter die Beauftragte
der Bundesregierung für Kultur und Medien, Auswärtiges Amt, das
Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa,
das Ukraine Art Aid Center, die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft
für Wirtschaft und Wissenschaft, das Ukrainische Institut in
Deutschland.


Während der Netzwerkveranstaltung wurden die bisher geleistete
Unterstützung im Bereich Kulturgutschutz für die Ukraine
beleuchtet und der Blick wurde auf die aktuelle Situation
gerichtet, die zeigt, dass Hilfsleistungen weiterhin dringend
notwendig sind. Auch über Perspektiven für die Zeit nach dem
Krieg wurde diskutiert.





MITWIRKENDE DER NETZWERKVERANSTALTUNG


Lukas Augustin, Vorsitzender der Deutsch-Ukrainischen
Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft


Olena Balun, Mitglied der Steuerungsgruppe des Ukraine Art Aid
Center


Anastasia Bondar, stellvertretende Ministerin für Kultur und
Informationspolitik der Ukraine


Jörg Haspel, Stiftungsratsvorsitzender der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz


Mykola Kuschnir, Direktor des Czernowitzer Museums für jüdische
Geschichte und Kultur der Bukowina


Ingo Mix, Abteilungsleiter Kunst- und Kulturförderung bei der BKM


Johannes Nathan, Kunsthistoriker und -händler, Vorsitzender der
Max-Liebermann-Gesellschaft


Iryna Nikiforova, ehrenamtliche Koordinatorin des Ukraine Art Aid
Center in Kyjiw


Gemma Pörzgen, Journalistin (Moderation)


Stefan Rössel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik,
Auswärtiges Amt


Beate Störtkuhl, Kunsthistorikerin, Bundesinstitut für Kultur und
Geschichte des östlichen Europa


Publikumsfragen: Stephan Doempke, World Heritage Watch; Thomas
Drachenberg, brandenburgischer Landeskonservator; Alexander
Gatzsche, Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz.





CREDITS ZUR PODCASTFOLGE


Eine Episode von Ariane Afsari aus dem Zyklus „Zugehört und
mitgeschnitten“


Moderation: Vera Schneider und Martin Pabst


Produktion: Ariane Afsari und Vera Schneider


Musik: Jaspar Libuda



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