Cho Nam-Joo – Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah | Gespräch
10 Minuten
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Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen, Rezensionen und Neuigkeiten.
Beschreibung
vor 6 Monaten
Go Mani ist ein bisschen lahmarschig. Das zumindest sagt ihre
Mutter, und damit hat sie recht. Als Kind hatte Go Mani einmal eine
richtig leidenschaftliche Phase, in der sie Kunstturnerin werden
wollte. Ihr Vorbild war damals die rumänische Weltklasse-Turnerin
Nadia Comăneci. Doch aus Go Manis Karriere wurde nichts. Später
bringt sie für nichts mehr ähnlich viel Energie auf. Heute ist sie
36 und wohnt noch bei ihren Eltern in einem ärmlichen Außenbezirk
von Seoul. Go Mani ist die Hauptfigur in Cho Nam-Joos neuem Roman
„Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“. Mit ihrem ersten Roman „Kim
Jiyoung, geboren 1982“ hatte Cho international Erfolg. In ihren
Geschichten geht es stets um prekäre Lebensverhältnisse. Im Zentrum
stehen bei ihr Frauen, die Mühe haben, im Leben zurecht zu kommen.
Die Kritikerin Isabella Arcucci hat den Roman „Wo ich wohne, ist
der Mond ganz nah“ mit Interesse gelesen. Allerdings begegnen ihr
in den letzten Jahren allzu viele passive Frauenfiguren in neuer
ostasiatischer Literatur, auch etwa bei Sayaka Murata und Mieko
Kawakami. Es sind Frauen, die unverheiratet sind, isoliert leben
und meist einer stumpfsinnigen Arbeit nachgehen. Im Gespräch mit
SWR Kultur-Literaturredakteurin Katharina Borchardt wünscht sich
Arcucci eine stärkere charakterliche Ausdifferenzierung der Figuren
von Seiten der AutorInnen und mehr Lust an der literarischen
Variation von Seiten der deutschen Verlage. Ein Gespräch mit
Isabella Arcucci
Mutter, und damit hat sie recht. Als Kind hatte Go Mani einmal eine
richtig leidenschaftliche Phase, in der sie Kunstturnerin werden
wollte. Ihr Vorbild war damals die rumänische Weltklasse-Turnerin
Nadia Comăneci. Doch aus Go Manis Karriere wurde nichts. Später
bringt sie für nichts mehr ähnlich viel Energie auf. Heute ist sie
36 und wohnt noch bei ihren Eltern in einem ärmlichen Außenbezirk
von Seoul. Go Mani ist die Hauptfigur in Cho Nam-Joos neuem Roman
„Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“. Mit ihrem ersten Roman „Kim
Jiyoung, geboren 1982“ hatte Cho international Erfolg. In ihren
Geschichten geht es stets um prekäre Lebensverhältnisse. Im Zentrum
stehen bei ihr Frauen, die Mühe haben, im Leben zurecht zu kommen.
Die Kritikerin Isabella Arcucci hat den Roman „Wo ich wohne, ist
der Mond ganz nah“ mit Interesse gelesen. Allerdings begegnen ihr
in den letzten Jahren allzu viele passive Frauenfiguren in neuer
ostasiatischer Literatur, auch etwa bei Sayaka Murata und Mieko
Kawakami. Es sind Frauen, die unverheiratet sind, isoliert leben
und meist einer stumpfsinnigen Arbeit nachgehen. Im Gespräch mit
SWR Kultur-Literaturredakteurin Katharina Borchardt wünscht sich
Arcucci eine stärkere charakterliche Ausdifferenzierung der Figuren
von Seiten der AutorInnen und mehr Lust an der literarischen
Variation von Seiten der deutschen Verlage. Ein Gespräch mit
Isabella Arcucci
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