The Cure – "Disintegration"

The Cure – "Disintegration"

1 Stunde 5 Minuten
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Wir sprechen über die größten Alben der Pop- und Rockgeschichte. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Reinhören!

Beschreibung

vor 6 Monaten
Das Album "Disintegration" der britischen Rockband The Cure gilt
als eines der besten Alben der 80er-Jahre, sagt zumindest das
Musikmagazin Pitchfork. Wir schließen uns da gerne an und haben uns
für die Aufzeichnung sogar im typischen The Cure Schwarz gekleidet.
Bei "Disintegration" geht es um den Tod und das Altern und das
alles in einem schaurig-schönen, düsteren Klanggewand mit Songs,
die sich selbst viel Zeit und Raum geben, um sich zu entfalten. Zum
Beispiel der Song "Pictures of You", da wird sich richtig Zeit
gelassen. Bei dem Song starten die Vocals von Frontmann Robert
Smith, die fast schon so was sind wie eine Anleitung für
Herzschmerz und Trauer, erst nach über zwei Minuten. "Ich sehe uns
auf diesem Album, wenn ich das Bild aufmachen will im Spa-Bereich
im Hotel "Zur dunklen Seele des Robert S." und er ist der
Bademeister und lässt uns gleich im ersten Song ("Plainsong") ein
großes Bad ein. Mit den The-Cure-Badezusätzen, die wir brauchen. Da
ist Melancholie, da ist Hall, da ist Einsamkeit, da ist Größe, da
ist Verlorensein – alles das tut er rein", sagt SWR1 Musikredakteur
Stephan Fahrig. Zu Gast in dieser Folge der SWR1 Meilensteine ist
Heiko Maile von der deutschen Band Camouflage, die mit "The Great
Commandment" und "Love Is a Shield" auch in den 80ern zwei große
Hits hatten. Dank des Managements hatte die Band 1989 schon die
Möglichkeit, vor der Veröffentlichung von "Disintegration" in das
Album von The Cure reinzuhören. Heiko Maile erinnert sich noch
daran, wie die Band das Album "Disintegration" während eines
bitterkalten Videodrehs zum ersten Mal gehört hat. "Da kam der
A&R-Manger von der Firma und hatte dieses Tape dabei von The
Cure, "Disintegration" [...] Dann haben wir das quasi damals im
Auto am Strand in Sankt Peter-Ording das aller erste Mal gehört und
das werde ich nie vergessen! Sehr beeindruckend", beschreibt Heiko
Maile von Camouflage die damalige Situation. Wie auch bei "Pictures
of You" startet der Opener des Albums mit einem langen Intro. Beim
"Plainsong" macht The Cure auch genau, was der Titel sagt. Es ist
eigentlich ein einfacher Song, der aber mit vielen Klangflächen
arbeitet und den Hörer schön langsam in das Album hineinzieht.
Langsam aber mit einem epischen großen Sound. "Ich denke, es ist
einfach ein Ort, den sie (The Cure) da festlegen. Also sie holen
dich ab und sagen: "Hier, das ist unser Ort, damit fangen wir an!"
[...] Jeder, der das nicht aushält, sollte die Platte dann auch
nicht weiterhören! Das ist wie ein Statement", meint Heiko Maile.
The Cure arbeiten aber nicht nur mit großen epischen Sounds auf
"Disintegration". Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge in den
Songs, die sie so besonders machen. Beim Erfolgssong “Lullaby” zum
Beispiel besingt Robert Smith den Spinnenmann, der sich immer näher
heranschleicht. Diesen Spinnenmann können wir im Song sogar richtig
eindeutig hören, in Form der hohen gezupften Töne schleicht sich
der Spinnenmann Schritt für Schritt immer näher an sein Opfer.
Unglaublich, wie schön bedrohlich das im Song klingt.  Noch
intensiver wird das "Lullaby"-Erlebnis, wenn man sich das
Musikvideo zum Song anschaut. In dem liegt Sänger Robert Smith in
Spinnenweben eingewickelt im Bett und wartet eigentlich nur darauf,
dass der Spinnenmann näher kommt und ihn auffrisst. Beim
Musiksender MTV war das Video damals ein echter Dauerbrenner. Auch
wenn es bei den meisten Songs auf "Disintegration" eher düsterer
zugeht, die traurige Melancholie ist ja bei Robert Smith und Co.
quasi ihr Markenzeichen, gibt es auch ein kleines Stimmungshoch:
"Lovesong". Der Song ist sozusagen der Teil der Platte, der für die
emotionale Dynamik zuständig ist. "Lovesong" ist dabei eine
Liebeserklärung an Mary Poole, die langjährige Freundin von Sänger
Robert Smith. Auch Megastar Adele hat "Lovesong" schon gecovert, in
einer deutlich düstereren Variante als The Cure – aber nicht
weniger schön. Für SWR Meilensteine Gast Heiko Maile von Camouflage
ist "Disintegration" so was wie "der Schlusspunkt von The Cure",
erzählt der Musiker im Podcast: "Weil, ich bin Ultra-Fan von dem
Frühwerk. Als es in "Disintegration" ging [...] das schließt auch
so ein bisschen meine The Cure Zeit ab. In "Disintegration" steckt
irgendwie auch fast alles, was vorher schon da war. [...] Wenn ich
jetzt jemandem ein Album empfehlen müsste, würde ich schon auch das
Album nehmen, weil da steckt schon sehr viel drin von The Cure."
__________ Über diese Songs vom Album "Disintegration" wird im
Podcast gesprochen: (15:09) – "Plainsong"(22:06) – "Lullaby"(34:19)
– "Lovesong"(41:32) – "Pictures of You"(53:23) –
"Disintegration"__________ Über diese Songs wird außerdem im
Podcast gesprochen: (04:34) – "The Great Commandment" von
Camouflage(04:50) – "Love Is a Shield" von Camouflage(08:17) – "Raw
Like Sushi" von Neneh Cherry(08:27) – "Seeds of Love" von Tears for
Fears(20:07) – "Chariots of Fire" von Vangelis(39:03) – "Lovesong"
(Cover) von Adele(55:47) – "Running Up That Hill" von Kate
Bush__________ Shownotes: Der offizielle Youtube-Kanal von The
Cure: https://www.youtube.com/channel/UCL_zMdXdM51oSi5XpxTvRtQ
“Love Is a Shield” von Camouflage:
https://www.youtube.com/watch?v=xmUGnrI9aV8 “Lullaby” von The Cure:
https://www.youtube.com/watch?v=ijxk-fgcg7c “Lovesong” in der
Coverversion von Adele: https://www.youtube.com/watch?v=naUqWQ-of6o
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