Der 9. Mai 2024 – ein denk- und geschichtswürdiger Tag | Von Wolfgang Effenberger
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vor 6 Monaten
Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.
Der 9. Mai 2024 fällt nicht nur auf den Himmelfahrtstag, sondern
steht auch für drei geschichtsträchtige Ereignisse:
Die seit 1950 jährliche Karlspreisverleihung in Aachen, der
Europa-Tag, der auf die Robert-Schumann-Erklärung vom 9. Mai 1950
zurückgeht, und die bedingungslose Kapitulation der deutschen
Wehrmacht 1945 im Berliner Stadtteil Karlshorst, an die
alljährlich neben vielen Veranstaltungen an verschiedenen
sowjetischen Ehrenmälern in Berlin mit einer großen Siegesparade
auf dem Roten Platz in Moskau erinnert wird.
Bedingungslose Kapitulation am 9. Mai 1945 in Karlshorst
Bereits am 7. Mai 1945 unterzeichnete im Hauptquartier des
US-Generals Dwight D. Eisenhower in Reims Generaloberst
Alfred Jodl - Chef des Wehrmachtführungsstabes, eine
Kapitulationsurkunde. Die Waffen sollten am nächsten Tag ruhen.
Die US-Amerikaner waren am 6. Juni 1944 auf dem europäischen
Kriegsschauplatz gelandet, die Sowjetunion war am 22. Juni 1941
von der Wehrmacht überfallen worden.
Die Sowjettruppen eroberten Berlin und hatten allein dabei so
viele Gefallene wie die USA in Gesamteuropa. Die Gesamtverluste
der Sowjetunion werden mit über 25 Millionen beziffert.
Darin sind an die drei Millionen russische Gefangene enthalten,
die in Deutschland entweder durch Genickschussanlagen oder durch
Vernichtung mittels Arbeit ermordet worden sind.
Ebenso beschämend ist die Belagerung des damaligen Leningrad
durch die deutsche Heeresgruppe Nord. Die Belagerung dauerte vom
8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. 28 Monate
oder 872 Tage unvorstellbaren Leids. Es war ein Teil des
Vernichtungskriegs im Osten und somit „ein genozidaler Akt, bei
dem rund 1,1 Millionen Menschen gestorben sind“(1), Die
Stadtbevölkerung sollte gezielt ausgehungert werden. Das war ein
Kriegsverbrechen, zudem stand die Stadt unter ständigem
Artilleriebeschuss.(2)
Vor diesem Hintergrund ist die Forderung Stalins auf eine
deutsche Kapitulation im Hauptquartier von
Feldmarschall Georgi Schukow in Karlshorst zu verstehen. Und
so unterschrieben dann am 9. Mai 1945 – kurz nach Null Uhr –in
Karlshorst Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel als ranghöchster
deutscher Soldat sowie die Befehlshaber der Teilstreitkräfte vor
den 4 Siegermächten die bedingungslose Kapitulation.
Damit war der Zweiten Weltkriegs in Europa offiziell beendet.(3)
In den letzten Jahren kam es immer wieder wegen antirussischer
Ausschreitungen an den verschiedenen sowjetischen Ehrenmälern in
Berlin zu großen Polizeieinsätzen. 2024 wird wieder mit
erheblicher Polizeipräsenz im Treptower Park und am Tiergarten
gerechnet.(4)
Die Robert-Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950 – heute Europatag
Laut Wikipedia wird der 9. Mai als Europa-Tag in Erinnerung an
die Schuman-Erklärung von 1950 als Ursprung der Europäischen
Union gefeiert.
Der Stabschef des französischen Außenministers erklärte später:"
Alles begann in Washington"(5).
Am 9. Mai 1950 traf der US-Außenminister Dean Acheson in Paris
mit seinem französischen Kollegen Robert Schuman und dem
französischen Vizeministerpräsidenten Georges Bidault zusammen.
Anschließend verkündete Schuman: „Die französische Regierung
schlägt vor, die Gesamtheit der französisch-deutschen Kohle- und
Stahlproduktion einer gemeinsamen Hohen Behörde zu unterstellen,
… so daß jeder Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht
nur undenkbar, sondern materiell unmöglich ist.“(6)...
...Hier weiterlesen:
https://apolut.net/der-9-mai-2024-ein-denk-und-geschichtswuerdiger-tag-von-wolfgang-effenberger
+++
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