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Beschreibung
vor 6 Monaten
So wie in dieser Geschichte war das wohl einmal: Ein Kind wird
von seinen Eltern oder von einem Elternteil missachtet oder gar
verachtet. Steile Hierarchien gab es in vergangenen Zeiten nicht
nur in Institutionen und öffentlichen Einrichtungen, sondern auch
innerhalb der Familien. Genau reflektiert, gibt es sie und solch
ein Geschehen heute noch, nur wahrscheinlich seltener.
Hoffentlich.
Wenn wir „Das Hauskonzert“ autobiographisch verstehen – der Text
erschien in einer Reihe von Erzählungen mit dem Titel
„Erinnerungen“ –, dann erkennen wir, dass es dem Autor Peter
Altenberg offenbar gelungen ist, das einst Erlebte, für ihn sehr
Schmerzhafte in präziser Weise in Kunst, in Literatur zu
verwandeln. So fand das Leiden des Autors eine neue Form, die ihm
wahrscheinlich half, das Geschehene zu „verarbeiten“. Und da gibt
es noch den Stolz auf das künstlerische Ergebnis, auf die selbst
erlangte Fähigkeit zum Schreiben, die auf wieder ganz andere
Menschen einwirkt. Das tut gut. Dass man/frau nicht alles kann,
also etwa gut erzählen und gut musizieren … nun ja, so ist das
halt. Bei Orpheus, dem Ur-Typ desjenigen, der aus tiefem Leiden
Kunst erschafft, war es ja ähnlich, nur umgekehrt: Er ist vor
allem durch seinen Gesang und sein Lyra-Spiel berühmt geworden,
also durch’s Musik-Machen und nicht durch’s Geschichten erzählen
… – Peter Altenberg schrieb „Das Hauskonzert“ im Jahr 1907. Es
liest Volker Drüke.
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