Pilze, LSD und ihre bunten Versprechen: Wohin führt uns der Hype um psychedelische Substanzen?
31 Minuten
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Der Podcast spürt dem hinterher, was wichtig bleibt vom aktuellen Kulturgeschehen. Wir verfolgen den Zeitgeist, mal feuilletonistisch, mal nüchtern auf den Punkt, immer interessiert.
Beschreibung
vor 1 Jahr
Psychedelische Retreats sind gerade so populär, dass sogar
Schauspielerin und Wellness-Guru Gwyneth Paltrow dafür wirbt. Dabei
geht es nicht um den Konsum von MDMA oder Magic Mushrooms für das
reine Vergnügen. Stattdessen soll das Bewusstsein so geweitet
werden, dass Traumata und Ängste verarbeitet werden können. „Ich
bin mir nicht sicher, ob das doch ein Hype ist, der in fünf bis
sechs Jahren durch sein könnte“, sagt, trotz des medialen Rummels,
Robert Feustel, Experte für die Kulturgeschichte von Rausch und
Drogen. Viele Besucher*innen nutzten solche Retreats als Methode
zur Selbstoptimierung, um den alltäglichen Wahnsinn der
Leistungsgesellschaft zu kompensieren. “Aber wir sollten nüchterne
Wege finden, die egozentrische kapitalistische Ausbeutungswelt zu
verändern.“ In der Geschichte sei die Kontrolle des Drogenkonsums
nie eine Frage des Gesundheitsschutzes gewesen, meint Feustel. Es
sei dabei, vor allem in den USA, immer um die Gängelung von
Minderheiten und Jugendkulturen gegangen. In der Debatte um den
neuen Hype um Psychedelika sei es also mindestens genauso wichtig,
langsam von einer Stereotypisierung aller Drogenkonsumenten
wegzukommen: “Wichtig ist, ein anderes Reden über Drogen in der
Gesellschaft zu etablieren.“ Für psychiatrische Behandlungen könnte
die Rückkehr der Psychedelika aber sehr wohl positive Folgen haben.
Bereits in den 60er- und 70er-Jahren habe man die positiven Effekte
von LSD oder MDMA auf psychisch Erkrankte erforscht, erklärt
Feustel. Vielleicht gibt es sie also doch, die schöne neue Welt der
Psychedelika? Schreibt uns mit Anregungen, Kritik und Themenideen
an kulturpodcast@swr.de. Hosts: Christian Batzlen und Pia Masurczak
Showrunner: Giordana Marsilio Die Kiyumi-Retreats von Amit Elan in
den Niederlanden könnt ihr euch hier anschauen http://Kiyumi.org
Der psychedelic turn, geht’s dabei um Ekstase oder Kommerz? Philipp
Hanske im Interview zu seinem aktuellen Buch „Ekstase der
Gegenwart”, geschrieben zusammen mit Benedikt Sarreiter:
https://www.swr.de/swr2/literatur/neues-buch-ekstase-der-gegenwart-ekstase-ist-ein-zustand-der-allen-menschen-vertraut-ist-100.html
In Deutschland ist der Hype noch nicht ganz so angekommen, wie in
den USA. Immerhin, auch hier gibt es Bewegung in Sachen
Legalisierung von Cannabis. Robert Feustel zur Legalize it-Debatte
findet ihr hier im Interview:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/verbote-bauen-ein-mysterium-rund-um-drogen-auf-cannabis-legalisierung-kommt-100.html
Das Buch von Robert Feustel, „Ein Anzug aus Strom”, findet ihr
hier: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-09575-8
Schauspielerin und Wellness-Guru Gwyneth Paltrow dafür wirbt. Dabei
geht es nicht um den Konsum von MDMA oder Magic Mushrooms für das
reine Vergnügen. Stattdessen soll das Bewusstsein so geweitet
werden, dass Traumata und Ängste verarbeitet werden können. „Ich
bin mir nicht sicher, ob das doch ein Hype ist, der in fünf bis
sechs Jahren durch sein könnte“, sagt, trotz des medialen Rummels,
Robert Feustel, Experte für die Kulturgeschichte von Rausch und
Drogen. Viele Besucher*innen nutzten solche Retreats als Methode
zur Selbstoptimierung, um den alltäglichen Wahnsinn der
Leistungsgesellschaft zu kompensieren. “Aber wir sollten nüchterne
Wege finden, die egozentrische kapitalistische Ausbeutungswelt zu
verändern.“ In der Geschichte sei die Kontrolle des Drogenkonsums
nie eine Frage des Gesundheitsschutzes gewesen, meint Feustel. Es
sei dabei, vor allem in den USA, immer um die Gängelung von
Minderheiten und Jugendkulturen gegangen. In der Debatte um den
neuen Hype um Psychedelika sei es also mindestens genauso wichtig,
langsam von einer Stereotypisierung aller Drogenkonsumenten
wegzukommen: “Wichtig ist, ein anderes Reden über Drogen in der
Gesellschaft zu etablieren.“ Für psychiatrische Behandlungen könnte
die Rückkehr der Psychedelika aber sehr wohl positive Folgen haben.
Bereits in den 60er- und 70er-Jahren habe man die positiven Effekte
von LSD oder MDMA auf psychisch Erkrankte erforscht, erklärt
Feustel. Vielleicht gibt es sie also doch, die schöne neue Welt der
Psychedelika? Schreibt uns mit Anregungen, Kritik und Themenideen
an kulturpodcast@swr.de. Hosts: Christian Batzlen und Pia Masurczak
Showrunner: Giordana Marsilio Die Kiyumi-Retreats von Amit Elan in
den Niederlanden könnt ihr euch hier anschauen http://Kiyumi.org
Der psychedelic turn, geht’s dabei um Ekstase oder Kommerz? Philipp
Hanske im Interview zu seinem aktuellen Buch „Ekstase der
Gegenwart”, geschrieben zusammen mit Benedikt Sarreiter:
https://www.swr.de/swr2/literatur/neues-buch-ekstase-der-gegenwart-ekstase-ist-ein-zustand-der-allen-menschen-vertraut-ist-100.html
In Deutschland ist der Hype noch nicht ganz so angekommen, wie in
den USA. Immerhin, auch hier gibt es Bewegung in Sachen
Legalisierung von Cannabis. Robert Feustel zur Legalize it-Debatte
findet ihr hier im Interview:
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/verbote-bauen-ein-mysterium-rund-um-drogen-auf-cannabis-legalisierung-kommt-100.html
Das Buch von Robert Feustel, „Ein Anzug aus Strom”, findet ihr
hier: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-09575-8
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